Kinder pflanzten die „süße Emma“ im Schulgarten
Süß, knallig rot und herzförmig: Die Naschfrucht des Jahres 2019 wird von den Schülern der VS St. Margarethen in zwei Monaten geerntet.
Von Eva-Maria Fankhauser
Buch i. T. –Eifrig werden die Handschuhe angezogen. Eine Schülerin hat sich schon die erste Pflanze geschnappt und steht am Beet. Die anderen folgen ihr. „Ihr dürft sie nicht zu dicht nebeneinandersetzen. Ihr braucht im Klassenzimmer ja auch genug Platz“, erklärt Peter Pfeifer, Obmann der Tiroler Gärtner. Mit flinken Bewegungen gräbt er ein Loch. Zack, steckt die grüne Pflanze schon drinnen. „Schauts, so geht das“, sagt er. Die nächste ist gesetzt. Die Kinder kommen kaum mit Schauen hinterher. Aber sie lassen sich nicht zweimal bitten und legen selbst los.
Um die Hochbeete der Volksschule St. Margarethen in Buch herrscht Hochbetrieb. Zwölf Zweitklässler der Garten AG pflanzen die Naschfrucht des Jahres 2019. „Das ist meine Lieblingsfrucht“, verrät Schülerin Christina, während sie den Setzling in die Erde gibt. „Ich freue mich schon, ihr beim Wachsen zuzusehen und zu beobachten, wie die ersten Früchte kommen“, sagt ihre Schulfreundin Aylin.
„Die süße Emma“ heißt die Naschfrucht des heurigen Jahres. „Die ,Qualität Tirol‘-Gärtner haben die Erdbeersorte ,Delicato‘ ausgewählt“, sagt Pfeifer. Sie mag es gerne sonnig bis halbschattig. „In etwa zwei Monaten trägt sie Früchte und schmeckt süß“, erklärt Pfeifer. Wichtig sei, dass die Erdbeerpflanze mit Stroh umlegt wird. „Sonst werden die Früchte bei Regen feucht und faul. Zudem ist es ein Schutz vor Schnecken“, sagt er. Die Tiroler Gärtner haben sich für die „süße Emma“ entschieden, da es eine Naschfrucht ist, die nicht nur im Garten, sondern auch am Balkon gepflanzt werden kann.
Mit viel Eifer und Freude haben die Schüler gestern die ersten Erdbeeren eingesetzt. Jedes Jahr können sie sich ab der zweiten Schulstufe für die Garten AG anmelden. „Im Sachunterricht beschäftigen sich alle mit unserem Schulgarten. Die AG ist für die Kinder eine freiwillige Zusatzstunde“, erklärt Direktorin Heidrun Röck. Heuer sind zwölf von 14 Schülern in der AG. „Wir verarbeiten unser selbst gezogenes Gemüse und die Früchte direkt in der Schule. So wird z. B. gemeinsam Marmelade eingekocht oder im Herbst gibt es Kürbissuppe“, sagt Röck.
BM Marion Wex betrachtet den Schulgarten als Bereicherung: „Nicht jeder hat zuhause einen Garten. Es freut mich, dass dieses Angebot so gut ankommt.“ Im Garten der Volksschule werden neben Erdbeeren auch Radieschen, Kräuter, Karotten, Kresse, Salat oder Kürbisse gepflanzt. Jede Klasse hat ein eigenes Hochbeet zur Verfügung.
„Das ist ein großartiges Projekt“, sagt LK-Präsident Josef Hechenberger. Er gibt zu, selbst kein talentierter Gartler zu sein, aber er ist sicher, dass so das Bewusstsein dafür, wie Lebensmittel entstehen, bei den Kindern geweckt werde.