Ambulanz für nicht-versicherte Patienten will mehr Unterstützung
Wien (APA) - Die Leiterin der Ambulanz für nicht-krankenversicherte Patienten AmberMed, Carina Spak, wünscht sich mehr finanzielle Unterstüt...
Wien (APA) - Die Leiterin der Ambulanz für nicht-krankenversicherte Patienten AmberMed, Carina Spak, wünscht sich mehr finanzielle Unterstützung: „Ich finde es traurig, dass es der Öffentlichkeit so wenig wert ist, dass wir weiterbestehen“, sagte sie am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Wenn es nach den Verantwortlichen von AmberMed geht, soll in Österreich jedes Kind unter 18 Jahren versichert werden.
Getragen wird die Ambulanz vom evangelischen Hilfswerk Diakonie und vom Österreichischen Roten Kreuz. Gemeinsam steuern sie fast die Hälfte des Budgets von insgesamt 340.000 Euro bei. Der Rest kommt von öffentlichen Fördermitteln von Bund und Stadt Wien. Während der Bedarf und somit die Kosten stiegen, verblieben die Fördermittel in der gleichen Höhe, beklagte Spak.
Laut einer Studie aus 2018 gibt es in Österreich 27.000 Personen ohne Krankenversicherung. Wobei der Sozialexperte der Diakonie, Martin Schenk, einschränkte, dass die genaue Zahl schwer zu ermitteln sei. Seit 15 Jahren haben Betroffene die Möglichkeit auf eine Betreuung bei AmberMed im 23. Wiener Gemeindebezirk. In der Ambulanz arbeiten etwa 90 Ehrenamtliche, die die Patienten medizinisch behandeln, aber auch beraten.
„Was wir hier leisten, ist ein Beitrag zur Verringerung von Folgekosten im gesamten Gesundheitssystem. Wer früh hilft, hilft doppelt“, sagte Schenk. Denn je später die Behandlung stattfinde, desto höher seien die Kosten. Menschen ohne Krankenversicherung gingen später zum Arzt, wenn sie ein Problem haben und nähmen keine Vorsorgemedizin in Anspruch, sagte die medizinische Leiterin von AmberMed, Monika Matal: „Sie fürchten sich vor den hohen Kosten, die auf sie zukommen.“
„Aus präventiven Gründen wäre es daher vernünftig, solche Ambulanzen zu finanzieren“, appelierte Martin Schenk an das Gesundheitsministerium, das derzeit mit 10.000 Euro pro Jahr nur knapp unter drei Prozent zum AmberMed-Budget beisteuert. Zudem sollten alle Kinder unter 18 Jahren automatisch krankenversichert werden, forderte Carina Spak. Momentan sind Mindestsicherungsbezieher automatisch krankenversichert. Im Grundsatzgesetz der Sozialhilfe neu finde sich die Krankenversicherung aber nicht wieder, beklagte Martin Schenk. Er forderte die Bundesregierung auf, dies zu ändern.