USA kritisieren Gerichtsbeschluss gegen Reuters-Reporter in Myanmar

Washington/Yangon (Rangun) (APA/Reuters) - Die USA kritisieren die höchstrichterliche Bestätigung einer siebenjährigen Haftstrafe für zwei R...

Washington/Yangon (Rangun) (APA/Reuters) - Die USA kritisieren die höchstrichterliche Bestätigung einer siebenjährigen Haftstrafe für zwei Reuters-Journalisten in Myanmar. Dies teilte das US-Außenministerium am Mittwoch mit.

„Die gestrige Entscheidung des Obersten Gerichtes in Burma, das Urteil gegen die beiden Pulitzer-Preis-Gewinner Wa Lone und Kyaw Soe Oo trotz gravierender Unregelmäßigkeiten in ihrem Verfahren aufrecht zu erhalten, wirft ein äußerst negatives Licht auf die Pressefreiheit und den Schutz von Journalisten in Burma“, hieß es in einer Stellungnahme. Das Außenministeriums, das den früheren Ländernamen Myanmars benutzte.

Das Oberste Gericht des asiatischen Landes hatte am Dienstag einen Berufungsantrag gegen die siebenjährige Haftstrafe abgewiesen. Das Urteil bleibe bestehen, sagte Richter Soe Naing ohne nähere Erläuterung. Reuters-Chefredakteur Steve Adler zeigte sich enttäuscht über das Urteil und erklärte, man werde weiter alles tun, um die Reporter so bald wie möglich freizubekommen.

Der 33-jährige Wa Lone und der 29 Jahre alte Kyaw Soe Oo waren Anfang September verurteilt worden, weil sie nach Auffassung des Gerichts gegen ein Gesetz zum Schutz von Staatsgeheimnissen verstoßen hatten. Das Urteil hatte international Empörung ausgelöst und stellt den demokratischen Wandel in dem Land infrage.

Die Journalisten hatten sich mit dem gewaltsamen Vorgehen gegen die muslimische Minderheit der Rohingya in Myanmar beschäftigt und bei ihrer Festnahme für einen Artikel über die Ermordung von zehn Männern und Buben recherchiert, die dieser Volksgruppe angehörten. Ihrer eigenen Darstellung zufolge war ihnen eine Falle gestellt worden. Zwei Polizisten, die sie nie vorher gesehen hätten, hätten ihnen in einer Zeitung eingerollte Dokumente übergeben, sagten sie. Unmittelbar darauf seien sie von Beamten in Zivil in ein Auto gezerrt worden.