Italiens Küstenwache zieht Hilfsschiff „Mare Jonio“ aus dem Verkehr
Rom (APA/AFP) - Das italienische Hilfsschiff „Mare Jonio“ darf vorerst keine Rettungsmissionen mehr unternehmen. Das Schiff erfülle nicht di...
Rom (APA/AFP) - Das italienische Hilfsschiff „Mare Jonio“ darf vorerst keine Rettungsmissionen mehr unternehmen. Das Schiff erfülle nicht die Anforderungen für Rettungseinsätze und könne die Sicherheit seiner Besatzung nicht garantieren, teilte die italienische Küstenwache am Mittwoch mit.
Nach einer Havarie war die „Mare Jonio“ demnach im Hafen von Marsala auf Sizilien von Experten der Küstenwache inspiziert worden. Dabei seien die Mängel festgestellt worden. Zudem sei eine Strafe wegen „Unregelmäßigkeiten“ an Bord verhängt worden.
Im März hatte die „Mare Jonio“ vor der libyschen Küste 49 Flüchtlinge gerettet, während die libysche Küstenwache in der Nähe war. Sie brachte die Menschen auf die italienische Insel Lampedusa, wo das Schiff vorübergehend beschlagnahmt wurde. Seit Juni 2018 ist offiziell die libysche Küstenwache für die Rettung von Flüchtlingen vor der Küste ihres Landes zuständig.
Die italienische Regierung fährt eine extrem restriktive Flüchtlingspolitik. Sie schloss mehrfach die italienischen Häfen für internationale Rettungsschiffe und kündigte an, keinen Flüchtling ins Land zu lassen.