Renault-Umsatz sank im Auftaktquartal wie erwartet
Boulogne-Billancourt (APA/dpa/Reuters) - Der von einer Führungskrise durchgeschüttelte Autobauer Renault hat im ersten Quartal weniger Umsat...
Boulogne-Billancourt (APA/dpa/Reuters) - Der von einer Führungskrise durchgeschüttelte Autobauer Renault hat im ersten Quartal weniger Umsatz erzielt. Der Erlös fiel um knapp 5 Prozent auf 12,5 Mrd. Euro, wie das französische Unternehmen am Freitag in Boulogne-Billancourt bei Paris mitteilte. Bereinigt um Währungs- und Sondereffekte habe der Rückgang 2,7 Prozent betragen. Der Erlös lag damit im Rahmen der Expertenerwartungen.
Die Auslieferungen gingen im ersten Quartal um 5,6 Prozent auf 908.348 Fahrzeuge zurück, was auch am Rückzug der Franzosen aus dem Iran wegen der US-Sanktionen lag.
Der mit Renault in einer Allianz verbundene Partner Nissan hatte wegen schlechter laufender Geschäfte in den USA und den Folgen der mehrfachen Verhaftung von Ghosn wegen Finanzverstößen seine Geschäftsziele für 2019 zusammengestrichen.
Für das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr rechnet der japanische Konzern mit einem um 45 Prozent niedrigeren Betriebsgewinn von umgerechnet rund 2,5 Mrd. Euro, das ist der niedrigste Wert seit fast einem Jahrzehnt. Analyst Frank Schwope von der NordLB geht davon aus, dass der Gewinneinbruch von Nissan das Beteiligungsergebnis von Renault schmälern wird.
Der Autoexperte vermutet daher, dass auch Renault in den nächsten Monaten eine Gewinnwarnung herausgeben wird. Ihn wundere, dass Renault seine Geschäftsziele bekräftigt habe, obwohl der Vorstand inzwischen von einem Rückgang des Weltmarkts ausgehe. Der französische Autobauer will den Umsatz bei konstanten Wechselkursen im laufenden Jahr steigern und rechnet mit einer operativen Rendite von sechs Prozent.
Der VW- und PSA-Konkurrent war Ende vergangenen Jahres in eine Führungskrise geschlittert, nachdem der damalige Chef Carlos Ghosn in Tokio wegen des Verstoßes gegen Börsenauflagen verhaftet wurde. Im Jänner trat er dann zurück. Seine Aufgaben wurden aufgeteilt. Jean-Dominique Senard vom Reifenhersteller Michelin übernahm den Präsidentenposten. Ghosns bisheriger Vize Thierry Bolloré ist als Generaldirektor für das operative Geschäft verantwortlich.
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