Deutsche Regierung: Differenzen zwischen Merkel und Macron „normal“
Berlin (APA/AFP) - Die deutsche Regierung sieht das Verhältnis von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ni...
Berlin (APA/AFP) - Die deutsche Regierung sieht das Verhältnis von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nicht belastet. Es gebe zwar „gelegentliche Meinungsverschiedenheiten“, sagte Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Freitag in Berlin. Die seien aber „normal und notwendig“. Macron hatte zuvor „Unstimmigkeiten“ mit Merkel eingeräumt.
Die Regierungssprecherin sagte weiter, die „Vertrauensbasis“ sei intakt. Deshalb hätten Merkel und Macron es immer geschafft, Meinungsverschiedenheiten anzusprechen und auch zu lösen. Am Ende stehe „immer ein Kompromiss und eine gemeinsame Position“.
Macron hatte am Donnerstagabend in Paris gesagt, er sei mit Merkel bei zentralen Fragen wie dem Brexit, der Klimapolitik und dem Handel nicht auf einer Linie. Er sprach von „fruchtbaren Konfrontationen“, an deren Ende immer der Wille zu einem Kompromiss stehe.
Die Differenzen zwischen dem französischen Präsidenten und der deutschen Kanzlerin waren zuletzt beim EU-Sondergipfel am 10. April zutage getreten. Während Merkel einen längeren Brexit-Aufschub befürwortete, sprach sich Frankreich dagegen aus.
„Nicht schlüssig“ nannte Macron nun auch den Beschluss der EU-Länder zu Handelsgesprächen mit den USA von Mitte April. Deutschland dringt auf rasche Gespräche, um US-Strafzölle auf Autos zu verhindern. Frankreich fürchtet dagegen im Zuge der Verhandlungen Nachteile für seine Landwirte.