Tirols Sportler des Jahres

Stigger, Schubert und Trauerminute: Das war die Tiroler Sportlergala

Tirols Sportlerin des Jahres 2018 – Rad-Weltmeisterin Laura Stigger konnte mit dem Viktor in der Hand jubeln.
© Vanessa Rachlé

Große Emotionen bei der Tiroler Sportlergala im Congress Innsbruck. Bevor Radsport-Juwel Laura Stigger und der zweifache Kletter-Weltmeister Jakob Schubert als Tiroler Sportler 2018 den „Viktor“ erhielten, wurde in einer Trauerminute der Verstorbenen Hansjörg Auer und David Lama gedacht.

Innsbruck – Die Tiroler Sportlergala ist ein Abend der Helden. Doch nicht immer geht es nur um jene, die dabei sind. Es geht auch um jene, die nicht kamen. Und um jene, die nicht mehr kommen konnten. Ehe es am gestrigen Abend beim feierlichen Teil so richtig laut wurde, breitete sich kurz Stille in der Dogana des Congress Innsbruck aus. Das Publikum hatte sich erhoben – Sportler, Funktionäre, Familie, Freunde, Bekannte, sie alle hatten ihren Blick auf die Leinwand hinter der Bühne gerichtet, auf der die Gesichter von Hansjörg Auer und David Lama während einer Trauerminute an das tragische Schicksal der beiden Tiroler Alpinisten erinnerten. Die Bilder waren schwarz-weiß. Und beide trugen ein Lächeln auf den Lippen. Sie sollen als Inspiration in Erinnerung bleiben.

Schubert: „Ein Traum wird wahr“

Und ausgerechnet Kletterer Jakob Schubert, den sie wie wenig andere begeistert hatten, wurde mit dem „Viktor“ für Tirols Sportler des Jahres 2018 ausgezeichnet. Der 28-jährige Innsbrucker, Doppel-Champion der Heim-WM in Innsbruck, hatte sich gegen Rodel-Olympiasieger David Gleirscher und die alpinen Skistars Manuel Feller und Michael Matt durchgesetzt. „Es ist eine riesengroße Ehre. Ein Traum wurde wahr. Sich gegen so viele starke Wintersportler durchzusetzen, zeigt, was Klettern für einen Stellenwert hat“, meinte der beim Boulder-Weltcup in China weilende Schubert über eine Videobotschaft, Ex-Trainer Heiko Wilhelm vertrat den Geehrten. In seiner Laudatio würdigte er den Sieger: „Jakob wollte immer der Erste sein. Ob beim Stiegensteigen oder beim Weg zum Essen.“

Kletter-Doppelweltmeister Jakob Schubert grüßte per Videobotschaft vom Boulder-Weltcup in China.
© Vanessa Rachlé

Stigger: „Unglaublich, dieser Erfolg“

Eine, die auch immer die Erste sein wollte und auch war, ist Laura Stigger. Die Ötztalerin gewann im vergangenen Jahr nicht nur den Weltmeistertitel auf dem Mountainbike, sondern auch auf dem Straßenrad (jeweils Junioren-Kategorie). Sprachlos machte sie die Sport-Öffentlichkeit bei ihrem großen Erfolg in Innsbruck, ein wenig sprachlos war sie am Freitag: „Unglaublich, dieser Erfolg“, stammelte sie.

Was bedeutet denn so ein „Viktor“ für erfolgsverwöhnte Skifahrer, die in der Teamwertung den Sieg davontrugen? „Das kennen wir so nicht. Gemeinsam feiern macht dann schon mehr Spaß“, gestand Manuel Feller stellvertretend für Steffi Brunner und Michael Matt, allesamt Olympia-Zweite in Pyeongchang. Gala-Moderatorin Sybille Brunner wünschte viel Glück und meinte abschließend: „Macht Party.“ Das ließ sich das Trio am Freiatg nicht nehmen – wenn auch schaumgebremst: „Die Konditionseinheiten haben bereits begonnen.“

Tirols Team des Jahres, die Ski-Asse Michael Matt, Stephanie Brunner und Manuel Feller (v. l.), mit der Sportlerin des Jahres Laura Stigger (2. v. r.).
© Vanessa Rachlé

Für einen berührenden Moment sorgte Simon Wallner, der zum zweiten Mal in Folge zum „Behindertensportler des Jahres“ gewählt wurde. Der Monoskifahrer, der seine Karriere beendet hatte, holte seine Tochter Alena auf die Bühne und überreichte ihr die Trophäe. Die Teenagerin meinte stolz: „Das schafft nicht jeder.“ Und sie freute sich: „Jetzt hat er mehr Zeit für mich.“ Ob sie sich da nicht täuscht – ihr Papa hat noch große Ziele. Sein Credo: „Es gibt überall einen Weg, man sollte alles ausprobieren.“

Wiederholungssieger Simon Wallner mit Tochter Alena.
© Vanessa Rachlé / TT

Die Gala im Fernsehen: Zusammenfassung in Tirol heute spezial (ORF 2, Samstag, 19 Uhr). Highlights auf ORF Sport plus (1. Mai, 20.15 Uhr).

Ergebnisse der Tiroler Sportlerwahl 2018

Damen

1. Laura Stigger (Radsport) 33,46 %

2. Vanessa Herzog (Eisschnelllauf) 13,89 %

3. Stephanie Brunner (Ski alpin) 11,99 %

4. Stephanie Venier (Ski alpin) 11,57 %

5. Janine Flock (Skeleton) 8,04 %

Herren1. Jakob Schubert (Sportklettern) 20,85 %

2. Manuel Feller (Ski alpin) 17,86 %

3. David Gleirscher (Kunstbahnrodeln) 13,43 %

4. Michael Matt (Ski alpin) 12,76 %

5. Dominik Landertinger (Biathlon) 6,00 %

Mannschaft1. Brunner/Feller/Matt (Ski alpin) 26,78 %

2. Penz/Fischler (Kunstbahnrodeln) 13,89 %

3. Rodelteam (Kunstbahnrodeln) 8,08 %

4. Hypo Tirol Alpenvolleys (Volleyball) 8,04 %

5. Lindner/Wacha (Voltigieren) 7,53 %

Behindertensport1. Simon Wallner (Ski alpin) 21,42 %

2. Martin Falch (Triathlon) 18,58 %

3. Roman Rabl (Ski alpin) 11,98 %

4. Jasmin Plank (Paraclimbing) 10,67 %

5. Andreas Kapfinger (Parabob) 9,63 %

Special-Award-PreisträgerToni Innauer

Aufsteigerin des Jahres:

Franziska Gritsch

Das Gruppenbild der Tiroler Sportlergala mit den Geehrten im Mittelpunkt durfte natürlich nicht fehlen.
© Vanessa Rachlé