Venezuela-Krise - Russland: Neue US-Sanktionen „Erpressung“

Moskau/Caracas (APA/AFP) - Russland hat die USA aufgefordert, ihre „Erpressungspolitik“ gegen Venezuela einzustellen. „Wir ermahnen die Vere...

Moskau/Caracas (APA/AFP) - Russland hat die USA aufgefordert, ihre „Erpressungspolitik“ gegen Venezuela einzustellen. „Wir ermahnen die Vereinigten Staaten, in den Bereich internationalen Rechts zurückzukehren“, erklärte das russische Außenministerium am Freitag. Zuvor hatte Washington die Sanktionsschraube gegen die Regierung von Präsident Nicolas Maduro angezogen und die Konten von Außenminister Jorge Arreaza eingefroren.

Moskau nannte die jüngsten Sanktionen einen „brutalen Versuch, die Regierung dieses Landes und das venezolanische Volk unter Druck zu setzen“. Washington habe wiederholt eine „kategorische Ablehnung“ gegen Verhandlungen an den Tag gelegt.

Die USA hatten zuvor bereits Sanktionen gegen mehrere venezolanische Regierungsvertreter verhängt, zumeist wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverstöße oder des Vorwurfs der Korruption. Arreaza wurde laut US-Finanzminister Steven Mnuchin hingegen ausdrücklich wegen seiner Rolle als Chefdiplomat der venezolanischen Regierung mit den Strafmaßnahmen belegt.

Die USA gehören zu den wichtigsten Unterstützern des selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaido. Der Präsident des von Maduro entmachteten Parlaments liefert sich seit Monaten einen Machtkampf mit dem umstrittenen, linksnationalistischen Staatschef. Der Oppositionsführer wird von mehr als 50 Staaten als Übergangspräsident anerkannt, darunter auch Österreich. Am Freitag wurde nach Parlamentsangaben ein Abgeordneter von Guaidos Partei Voluntad Popular festgenommen.