Israel lässt nach Rückführung von totem Soldaten zwei Syrer frei

Damaskus (APA/dpa) - Israel hat zwei syrische Gefangene freigelassen - offensichtlich als Gegenleistung für die Übergabe der sterblichen Übe...

Damaskus (APA/dpa) - Israel hat zwei syrische Gefangene freigelassen - offensichtlich als Gegenleistung für die Übergabe der sterblichen Überreste eines seit 1982 vermissten israelischen Soldaten. Die beiden Syrer seien am Sonntag vom Roten Kreuz über den Grenzübergang Quneitra (Kuneitra) auf die syrische Seite der Golanhöhen gebracht worden, teilte die israelische Armee mit.

Bei der Freilassung handle es sich um eine Geste des guten Willens, hieß es aus israelischen Kreisen. Die israelische Armee hatte zu Monatsbeginn mitgeteilt, die sterblichen Überreste von Unteroffizier Zachari Baumel seien nach Israel gebracht worden. Er sei seit dem 11. Juni 1982 während eines Kampfes bei Sultan Jakub vermisst worden.

Nach israelischen Medienberichten handelte es sich bei den syrischen Gefangenen um Sidan Tawil und Hamis Ahmed. Tawil stamme aus einem syrischen Dorf nahe der Grenze zu den von Israel kontrollierten Golanhöhen. Er sei 2008 wegen Drogenschmuggels festgenommen worden. Ahmed komme aus dem palästinensischen Flüchtlingslager Yarmuk am Rande der syrischen Hauptstadt Damaskus. Er sei 2005 festgenommen und verurteilt worden, weil er in ein israelisches Militärlager eindringen wollte.

Russland hatte Israel bei der Suche nach den sterblichen Überresten des Soldaten geholfen. Laut dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wurden die Überreste von russischen Spezialeinheiten bei einem Einsatz in Syrien entdeckt. Sie sollen in dem Lager Yarmuk gewesen sein, hieß es aus Damaskus. Russland ist Schutzmacht der Regierung von Präsident Bashar al-Assad.

Nach einem Bericht der israelischen Nachrichtenseite „ynet“ will Russland auch bei der Suche nach zwei weiteren vermissten Soldaten aus dem Libanon-Krieg helfen. Der erste Libanon-Krieg begann am 6. Juni 1982. Ziel Israels war es, eine 40 Kilometer breite Pufferzone gegen Terrorattacken auf Israel zu schaffen und die Kämpfer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) weiter nach Norden zu verdrängen.