Bezirksjägermeisterin: „Es droht uns im Naturraum ein Kollaps“
Am Wochenende wurde Fiona Arnold wieder zur Bezirksjägermeisterin von Innsbruck-Stadt gewählt. Ihren Kurs will sie weiterführen.
Von Marco Witting
Innsbruck –Vor sechs Jahren wurde Fiona Arnold zur Bezirksjägermeisterin Innsbruck-Stadt gewählt. Am Wochenende wurden sie und ihr Team mit rund 90 Prozent Zustimmung im Amt bestätigt. Ihren Kurs als „Anwältin der Jägerschaft“ in der Stadt will Arnold weiterführen. Diese Rolle brauche es dringender denn je, wie sie sagt. Auch mit Blick auf das Freizeitverhalten der Menschen etwa auf der Nordkette, wo ja auch gleichzeitig die Jäger ihre Abschussquoten erfüllen müssen. Arnold fürchtet deshalb einen „Kollaps“ in diesem Bereich.
Auch Angebot schaffe Nachfrage, sagt die Bezirksjägermeisterin. Sprich: „Der Gipfel an Nutzungen im Naturraum ist erreicht.“ Das merke die Jägerschaft speziell bei der Erfüllung der gesetzlich vorgegebenen Quoten. „Es wird immer noch schwerer, diese zu erfüllen“, sagt sie. Zwischen 93 Prozent beim Rehwild und 97 Prozent beim Gamswild erreichten die Jäger der Stadt im abgelaufenen Jahr. „Wir haben uns hier gesteigert und das unter erschwerten Bedingungen“, wie Arnold erklärt. Damit seien nicht nur die harten Wintermonate gemeint, sondern sehr viele Menschen am Berg, die dafür sorgen, dass das Wild immer weniger Rückzugsmöglichkeiten habe.
Sie wolle ihren eingeschlagenen Weg auch in den kommenden sechs Jahren konsequent fortsetzen, erklärt Arnold im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung. Die Juristin will somit nach Eigendefinition „Anwältin der Jägerschaft“ bleiben und auch ihren unkonventionellen Weg fortsetzen sowie alte Strukturen gleichermaßen aufbrechen. Darunter fällt wohl auch der Jagdkalender, der mit dem international renommierten Fotografen Michael Angel (dieser arbeitet unentgeltlich) umgesetzt wird und bereits für einigen Wirbel und Aufmerksamkeit gesorgt hat.
Als ihr „Herzensprojekt“ beschreibt Arnold den „Tag des Wildes“, an dem sie stets die Jägerschaft in der Stadt präsentieren will. „Wir möchten hier in der Zukunft noch besser und breiter werden, damit der Tag auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt wird.“
Eine relativ starke Auslese gab es in jüngerer Vergangenheit bei den Jungjägern. So gab es zwar 74 Anwärter für die entsprechende Prüfung. Letztlich geschafft haben diese im ersten Anlauf aber nur 56 Bewerber. „Nur wer auch wirklich seine jagdliche Eignung und die gesetzlich geforderten Grundkenntnisse unter Beweis stellen kann, wird ein Prüfungszeugnis unseres Jagdbezirkes in Empfang nehmen können.“
Ihr Engagement als Bezirksjägermeisterin hat die Anwältin aber nicht bereut – trotz zwischenzeitlicher Querschüsse. „Mein Einsatz ist zigfach zurückgekommen“, sagte Arnold in ihrer Ansprache und bezog sich damit auf viele Freund- und Kameradschaften. Für die Zukunft nahm sich Arnold dann übrigens auch etwas vor: eine Nuance diplomatischer zu werden.