Yad Vashem fordert energisches Vorgehen gegen weltweiten Judenhass

Jerusalem (APA/dpa) - Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat sich am Sonntag „entsetzt und traurig“ über den Angriff auf eine...

Jerusalem (APA/dpa) - Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat sich am Sonntag „entsetzt und traurig“ über den Angriff auf eine Synagoge in Kalifornien geäußert. In Österreich zeigte sich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) über den Anschlag erschüttert und warnte vor der Gefahr des Antisemitismus, auch in Österreich. „Antisemitismus geht uns alle an“, so Sobotka in einer Aussendung.

„Yad Vashem verurteilt die Tat des antisemitischen Rechtsradikalen in diesem Gotteshaus“, hieß es in einer Stellungnahme von Yad Vashem. Vor dem Holocaust-Gedenktag am Donnerstag in Israel sei es besonders wichtig, vor den Gefahren eines ungebremsten Antisemitismus zu warnen. „Wir machen uns auch Sorgen über verschiedene Formen der Hetze in den Medien - Zeitungen sowie digitalen und sozialen Medien“, teilte Yad Vashem mit. „Die Welt muss handeln, um solche Formen der Hassrede durch Anführer und Privatleute zu bekämpfen.“

Avner Shalev, Vorsitzender von Yad Vashem, sagte am Sonntag: „Wir haben in den vergangenen Monaten einen besorgniserregenden Wiederanstieg antisemitischer Angriffe beobachtet.“ Auf jedem Kontinent gebe es Gewalt gegen Juden, „nur weil sie Juden sind“. Staatschefs in aller Welt müssten „ihre Stimme erheben und Antisemitismus in allen seinen Formen verurteilen“, forderte er. „In unserer Weltgemeinschaft nach dem Holocaust ist kein Raum für Antisemitismus oder jede andere Form des Rassismus oder des Fremdenhasses.“

Nationalratspräsident Sobotka warnte ebenfalls vor der Gefahr des Antisemitismus: „Wir tragen die Verantwortung, dass Abgrenzung und Ausgrenzung nicht noch einmal die Oberhand in unserer Gesellschaft gewinnen“. Auch in Europa habe sich das gesellschaftliche Bild gewandelt, der Antisemitismus sei „noch immer latent und Österreich keine Insel der Seligen“, so der Nationalratspräsident.

Ein Mann hatte am Samstag in einer Synagoge in Poway nördlich der Stadt San Diego das Feuer eröffnet. Dabei wurden eine Frau getötet und drei weitere Menschen verletzt, darunter ein Mädchen.