Zwischen den Sprachen
Cécile Wajsbrot ist „Writer in Residence“ der Uni Innsbruck.
Innsbruck –Die französische Schriftstellerin und Übersetzerin Cécile Wajsbrot ist dieses Jahr „Writer in Residence“ der Uni Innsbruck. Bereits zum 14. Mal hat die Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät eine Schriftstellerin oder einen Schriftsteller für einen Monat nach Innsbruck eingeladen, um an der Universität zu unterrichten.
Am Dienstagabend wurde Wajsbrot von Innsbrucks Kulturstadträtin Uschi Schwarzl und Birgit Mertz-Baumgartner, Professorin am Institut für Romanistik, in Innsbrucks neuer Stadtbibliothek begrüßt. Schwarzl nützte den Anlass, um die wichtige Rolle, die Autorinnen und Autoren in der heutigen Zeit zufällt, zu unterstreichen: „Kritische Stimmen wie die von Cécile Wajsbrot machen auf politisch bedenkliche Entwicklungen aufmerksam“, so Schwarzl.
Wajsbrot wurde 1954 als Tochter polnischer Juden in Paris geboren. Nach ihrem Studium an der Sorbonne arbeitete sie unter anderem als Journalistin. Inzwischen pendelt sie als freie Schriftstellerin zwischen Paris und Berlin. Für ihre Werke ist Cécile Wajsbrot vielfach ausgezeichnet worden. Ihr Roman „Aus der Nacht“ (2008) etwa war für den renommierten Prix Renaudot nominiert. 2014 erhielt sie den Eugen-Helmlé-Preis für Übersetzung.
Ihr jüngster Roman „Destruction“ (2019) beschäftigt sich mit der mal schleichenden, mal polternden Verwandlung einer liberalen Gesellschaft in ein autoritäres System.
Am kommenden Montag, 13. Mai, diskutiert Cécil Wajsbrot im Rahmen des Montagsfrühstücks im Literaturhaus am Inn mit dem Germanisten Till Dembeck über literarische Mehrsprachigkeit. Beginn ist 9 Uhr. (jole)