Leitl: Sotschi-Dialog zur „Wiederbelebung des Vertrauens“ EU-Russland

Sotschi/Wien (APA) - Das österreichisch-russische Gesprächsforum „Sotschi-Dialog“ kann laut Ex-Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl „e...

Sotschi/Wien (APA) - Das österreichisch-russische Gesprächsforum „Sotschi-Dialog“ kann laut Ex-Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl „ein großer Schritt zur Wiederbelebung des Vertrauens zwischen Russland und der EU“, darstellen, „bei der wir Österreicher eine wichtige Rolle spielen“.

Das sagte Leitl in seiner Funktion als Ko-Vorsitzender des Steuerungskomitees des Forums anlässlich der Eröffnung des Sotschi-Dialogs am Mittwoch durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Russlands Präsident Wladimir Putin am Mittwochnachmittag.

Durch das neukonstituierte sogenannte Steering Committee, ein je 10-köpfiges Personenkomitee unter österreichisch-russischem Ko-Vorsitz, sollen bestehende Netzwerke gestärkt, neue Konzepte erarbeitet und Ideen für konkrete Projekte entwickelt werden, teilte das Außenministerium am Mittwoch in einer Aussendung mit. Die ersten Projekte sollen bereits 2019 umgesetzt werden.

Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ), die Van der Bellen nach Sotschi begleitete, unterzeichnete zusammen mit ihrem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow eine Gemeinsame Erklärung über die Durchführung eines Jahres der Literatur und des Theaters in der Saison 2020/2021.

Ein Mitglied des Steering Committees ist außerdem Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf. Er betonte: „Vorrangig ist, den Dialogcharakter zu betonen, um die gemeinsame Gesprächsbasis - auch vor dem Hintergrund der Sanktionen gegen Russland - zu verbessern“, verwies Kopf auf die „wichtige Bedeutung Russlands als Wirtschaftspartner für Österreich“.

Leitls Gegenüber auf russischer Seite ist Präsidentenberater Andrei Fursenko. Am Mittwoch wurden zudem die weiteren russischen Mitglieder des Steuerungskomitees bekannt. Neben Fursenko gehören dem Gremium von russischer Seite unter anderem der kunstaffine Bankmanager Pjotr Awen, die Direktorin des Moskauer Puschkin-Museums Marina Loschak, der Vorsitzende des russischen Fonds für Grundlagenforschung Wladislaw Pantschenko und der staatsnahe Journalist Michail Gusman an, der Van der Bellen im Vorfeld seines Besuchs interviewt hatte. Vertreten ist aber auch der Cellist und Putin-Freund Sergej Roldugin, der am Mittwochabend vor Gästen aus Österreich bei einem Konzert auftreten wird.