Fußball: Gereizte Stimmung bei Manchester City vor UEFA-Urteil

Manchester/Nyon (APA/dpa/Reuters) - Manchester City könnte bald über eine mögliche Bestrafung wegen Verstößen gegen das Financial Fair Play ...

Manchester/Nyon (APA/dpa/Reuters) - Manchester City könnte bald über eine mögliche Bestrafung wegen Verstößen gegen das Financial Fair Play (FFP) der UEFA Bescheid wissen. Man habe die entsprechende Untersuchung abgeschlossen, die Entscheidung liege jetzt bei der Rechtsprechenden Kammer ihrer Finanzkontrollbehörde, teilte die Europäische Fußball-Union am Donnerstag mit. Der englische Meister reagierte in einer Aussendung gereizt.

„Der Chefermittler der Finanzkontrollbehörde hat sich nach Absprache mit den anderen Mitgliedern der unabhängigen Untersuchungskammer entschieden, Manchester City nach Abschluss der Untersuchungen an die Rechtsprechende Kammer zu verweisen“, verkündete die UEFA am Donnerstag in einer kurzen Pressemitteilung. Chefermittler in der Causa war der ehemalige belgische Regierungschef Yves Leterme. Zu den genauen Erkenntnissen der am 7. März gestarteten Untersuchung machte die UEFA indes keine Angaben.

Dem Club droht ein Ausschluss von den europäischen Bewerben, es könnte aber auch zu einem Punkteabzug, Transfersperren oder einer Geldstrafe kommen. 2014 war City bereits wegen Financial-Fair-Play-Verletzungen eine Geldstrafe aufgebrummt worden.

In einem Statement von Manchester City hieß es am Donnerstag, der Club sei „enttäuscht, aber nicht überrascht von der plötzlichen Ankündigung“. Die Anschuldigungen seien „zur Gänze falsch“, die Entscheidung beinhalte „Fehler, Fehlinterpretationen und Irrtümer“, der gesamte Prozess sei „unausgewogen und feindlich“. Der Club sei von einem positiven Ergebnis überzeugt, „wenn die Angelegenheit von einer unabhängigen Rechtseinrichtung“ untersucht würde.

Die Premier League prüft derzeit ebenso Verstöße der „Sky Blues“ gegen die Finanzbestimmungen der Liga, die jedoch weniger streng sind als jene der UEFA. Nichtsdestotrotz ist im Regelbuch der Premier League auch der Abzug von Punkten als Sanktionsmöglichkeit festgehalten. Das könnte in letzter Konsequenz dazu führen, dass Manchester City seinen soeben erst gewonnen Meistertitel verliert, zumal das Team von Trainer Pep Guardiola am Ende nur einen Zähler Vorsprung auf Liverpool hatte.

Die UEFA hatte ihre Ermittlungen am 7. März aufgenommen. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte zuvor über Enthüllungen der Plattform Football Leaks berichtet, wonach Man City systematisch die Regeln des Financial Fair Play und Bestimmungen zu Jugendspielern und Inhaberschaft von Dritten umgangen haben soll.