Tödlicher Streit in Köthen - Zwei Afghanen in Deutschland verurteilt
Dessau (APA/dpa) - Rund acht Monate nach dem Tod eines herzkranken 22-Jährigen bei einem Streit in der ostdeutschen Kleinstadt Köthen sind z...
Dessau (APA/dpa) - Rund acht Monate nach dem Tod eines herzkranken 22-Jährigen bei einem Streit in der ostdeutschen Kleinstadt Köthen sind zwei Afghanen wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt worden.
Das Landgericht Dessau-Roßlau im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt verhängte am Freitag gegen den 17 Jahre alten Angeklagten eine Strafe von einem Jahr und fünf Monaten. Sein 19 Jahre alter Landsmann wurde zusätzlich wegen zweier weiterer Taten zu einer Gesamtstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Tod sei kein bloßer Unfall gewesen, sondern durch die Körperverletzung der Angeklagten fahrlässig verursacht worden, begründete die Vorsitzende Richterin Uda Schmidt das Urteil. Der Fall hatte rechtsgerichtete Demonstrationen und Gegenproteste ausgelöst und war deutschlandweit wahrgenommen worden. Der nächtliche Streit vom 8. September 2018 ereignete sich nur wenige Tage nach dem Tod eines 35-Jährigen bei einem Stadtfest im ostdeutschen Chemnitz. Nicht wenige zogen die Parallele, dass in beiden Fällen die Toten Deutsche waren, die Verdächtigen aber nicht.
Der schwer herzkranke junge Mann war während der Auseinandersetzung auf einem Spielplatz gestorben. Laut Rechtsmedizin erlag er einem Herzinfarkt. Seine Familie reagierte aggressiv auf die Verkündung des Strafmaßes für die beiden Angeklagten. Ein Bruder des Toten warf einen Tisch um, eine Schwester schrie. Die Justizbeamten mussten eingreifen und die Angeklagten wurden kurzzeitig aus dem Raum geführt.