64. Song Contest - Palästinenserschals bei per se unpolitischem Event
Tel Aviv/Wien (APA/AFP) - Politik soll beim Eurovision Song Contest eigentlich herausgehalten werden - beim diesjährigen Wettbewerb in Israe...
Tel Aviv/Wien (APA/AFP) - Politik soll beim Eurovision Song Contest eigentlich herausgehalten werden - beim diesjährigen Wettbewerb in Israel hat dies allerdings nicht ganz geklappt. Beim Auftritt von Weltstar Madonna in der Halbzeit des ESC-Finales in Tel Aviv trugen zwei ihrer Tänzer am Samstagabend jeweils eine israelische Flagge und eine palästinensische Fahne auf ihrem Rücken.
Das könnte sehr gut was als Appell für ein friedliches Nebeneinander von Israelis und Palästinensern verstanden werden. Die Europäische Rundfunkunion EBU, die den ESC organisiert, verurteilte dieses Statement. Dieses Performance-Element sei „nicht Teil der Proben“ gewesen, hieß es in einer Stellungnahme. „Der Eurovision Song Contest ist ein unpolitisches Ereignis und Madonna war darüber informiert worden.“ Ob die US-Sängerin von der Darstellung der Flaggen während ihres Auftritts wusste, blieb unklar. Kritik von der Rundfunkunion erntete auch die isländische Band Hataris, die während der Punktevergabe Schals mit der Palästinenserflagge trugen.
Madonnas Auftrittspläne für den ESC hatten ihr im Voraus bereits Kritik der Israel-feindlichen Kampagne BDS (Boycott, Divestment and Sanctions) eingebracht. In einer Stellungnahme, die von US-Medien verbreitet wurde, erklärte die 60-jährige Pop-Diva daher vor dem ESC-Finale: „Ich werde nie damit aufhören, Musik zu machen, um die politische Agenda von jemandem zu erfüllen, noch werde ich damit aufhören, Menschenrechtsverletzungen anzusprechen, wo auch immer in der Welt sie sich ereignen.“
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