Kroatentreffen in Bleiburg: Festgenommener erhält Aufenthaltsverbot

Bleiburg (APA) - Bei jenem Mann, der am Samstag bei der kroatischen Gedenkfeier am Loibacher Feld in Bleiburg (Kärntner Bezirk Völkermarkt) ...

Bleiburg (APA) - Bei jenem Mann, der am Samstag bei der kroatischen Gedenkfeier am Loibacher Feld in Bleiburg (Kärntner Bezirk Völkermarkt) festgenommen wurde, handelt es sich um einen 48-jährigen Kroaten. Der Mann hatte gegen Ende der Veranstaltung die Hand zum Hitlergruß gehoben. Er wurde festgenommen und in die Justizanstalt Klagenfurt gebracht, sagte Polizei-Pressesprecher Rainer Dionisio am Sonntag zur APA.

Gegen den Mann soll nach Abschluss der Verfahren ein Aufenthaltsverbot verhängt werden. „Kommt er aus der Haft, muss er sofort die Republik Österreich verlassen“, sagte Dionisio. Die Polizei hatte bei der heurigen Veranstaltung besonders intensiv und auch technisch verstärkt auf das Zeigen verbotener Symbolen und Gesten geachtet. Im Vorjahr hatte es sieben Festnahmen und in der Folge fünf Verurteilungen wegen Wiederbetätigung gegeben.

Das Kroatentreffen am Loibacher Feld ist am Samstag ohne gröbere Zwischenfälle verlaufen. Laut Polizei war mit rund 10.000 rund ein Drittel weniger Besucher nach Kärnten gekommen als erwartet. Auch die beiden angemeldeten Gegendemonstrationen waren schwach besucht, zusammen zählten sie kaum 100 Teilnehmer. Möglicherweise war das heurige Treffen das letzte in der Südkärntner Grenzstadt. Die kroatische Bischofskonferenz hat diese Woche über eine Verlegung nach Kroatien diskutiert.

Offizieller Anlass der Gedenkfeier ist die Ermordung Tausender Ustascha-Soldaten nach der Kapitulation der Nationalsozialisten 1945. Das Gedenken gilt als Treffpunkt von Kroaten, die den faschistischen Vasallenstaat Hitler-Deutschlands im Zweiten Weltkrieg verklären. Rund 40.000 geflüchtete Soldaten, die aufseiten Deutschlands gekämpft hatten, wurden in Bleiburg mit ihren Familienangehörigen von der britischen Besatzungsmacht an die kommunistischen Einheiten Titos ausgeliefert. Tausende verloren in der Folge gewaltsam ihr Leben.