Neuwahl – Pressestimmen aus Russland

Moskau/Wien (APA) - Neben Meldungen von Nachrichtenagenturen publizierten russische Zeitungen am Samstagabend in ihren Online-Ausgaben auch ...

Moskau/Wien (APA) - Neben Meldungen von Nachrichtenagenturen publizierten russische Zeitungen am Samstagabend in ihren Online-Ausgaben auch erste Kommentare zu den ankündigten vorgezogenen Parlamentswahlen in Österreich.

„Kommersant“ (Moskau): „(...) Eine Woche vor den Wahlen zum Europaparlament kann die Veröffentlichung des Videos nicht nur die österreichische, sondern auch die europäische Politik erschüttern. Eine der wichtigsten Fragen der bevorstehenden Wahlen ist das Abschneiden des rechten Randes, von Euroskeptikern, Rechtspopulisten bis hin zu offensichtlich marginalen Kräften und Rechtsextremisten. Bisher war Heinz-Christian Strache, der Chef der FPÖ, für viele von ihnen ein Vorbild. (...) Eine andere Frage besteht darin, wie diese Ereignisse in Österreich den russisch-österreichischen Dialog beeinflussen. (...) Es bleibt zu hoffen, dass die vorhandenen bilateralen Kanäle stark genug sind, sowohl die Neubesetzungen in der Regierung auszuhalten, als auch die Tatsache, dass österreichische Teilnehmer beliebiger informeller Treffen mit Russland nunmehr an eine versteckte Kamera hinter dem Sofa denken werden.“

„Komsomolskaja Prawda“ (Moskau): „(...) Der Anlass für die politische Erschütterung ist mehr als ernst: In Medien tauchte ein Video mit dem mitregierenden Vizekanzler Heinz-Christian Strache auf, der noch vor seiner Ernennung, im Sommer 2017, alle möglichen korrupte Schemen in Gesellschaft von ‚Aljona Makarowa‘, der ‚Nichte‘ eines russischen Oligarchen, besprach: Diese Femme fatale war wahrscheinlich entweder eine Agentin westlicher Geheimdienste oder sie hat in ihrem Interesse gehandelt. (...) Schließlich kann die Ablöse von Strache und die offensichtliche Katastrophe für die FPÖ aber auch den Weg noch radikaleren Politikern ebnen, die angesichts ihrer Jugend nicht an korrupten Schemen beteiligt waren, etwa für den Chef der rechtskonservativen ‚Identitären Bewegung Österreichs‘ Martin Sellner.“

~ WEB http://www.fpoe.at ~ APA103 2019-05-19/10:46