„Tanzen ist wie ein Gedicht“
Die Tanzschule Valeina kehrte höchst erfolgreich von den österreichischen Meisterschaften zurück. Bedeutenden Anteil am Erfolg haben junge Tanztalente, die ihre eigenen Choreographien entwickeln.
Von Christoph Blassnig
Lienz –Die Valeina Dance Academy, die in Oberkärnten und in Osttirol junge Tanztalente ausbildet, ist Erfolge gewöhnt. Bei den österreichischen Meisterschaften in Musical und Showdance in Wiener Neustadt hat die Schule kürzlich 36 Beiträge auf die Bühne geschickt. Dass sich davon aber gleich 24 Tänze in acht Disziplinen für die Europameisterschaft qualifizieren würden, hat selbst den Schulleiter Sascha Jost überrascht, wie er sagt: „Das ist ein Hammer. Es bestätigt unseren Weg und zeigt, wie begeisterungsfähig und talentiert unsere Kinder und Jugendlichen sind.“
Seit zehn Jahren lässt die Schule ihren Nachwuchs in einem „Spark 7 Valeina Dance Cup“ selbst kreativ sein. „Die Idee war, dass die Kinder in einem schulinternen Wettbewerb ihre eigenen Choreographien entwickeln und präsentieren“, erklärt Jost. Daraus sei eine Erfolgsgeschichte geworden. Denn von den 36 Beiträgen für die österreichischen Meisterschaften waren 23 Eigenkreationen der Kinder und Jugendlichen selbst. Und gut die Hälfte der insgesamt sechs ersten, zwei zweiten und drei dritten Plätze im Bundesbewerb errangen ebenfalls Tanzschüler mit ihren selbst gestalteten Choreographien.
„Im Unterricht vermitteln wir die Bausteine“, erläutert der Tanzprofi das Konzept. „Die Kinder lernen von uns die Buchstaben. Sie lernen Wörter, Sätze. Und wenn sie sich ihren eigenen Ideen hingeben, entsteht daraus vielleicht ein Gedicht“, zieht Jost einen Vergleich.
Dabei sei der Dance Cup in Osttirol sehr viel stärker verankert als in den anderen Niederlassungen der Tanzschule Valeina. „Es gibt in Lienz eine richtige Kultur kreativer Kinder“, lobt der Schulleiter das hohe Niveau und nennt ein Beispiel: „Eine Anfängerin ist im Sommer mit ihrer Mama zu uns gekommen. Ich habe sie um ein Vortanzen gebeten. Und ich war sprachlos.“ Genau so sollte das Mädchen beim schulinternen Bewerb im November tanzen. Wieder lautete das Urteil: „Wir lassen alles genau so. Du tanzt genau so bei den Meisterschaften.“
Die jüngste Teilnehmerin der Tanzschule Valeina in Wiener Neustadt war die achtjährige Nina Wanker. Wie schon im Vorjahr gelang ihr mit ihrer eigenen Choreographie ein erster Platz. Laura Bergmann erreichte zwei EM-Qualifikationen. Katharina Gutwenger durfte sich über zwei erste und einen dritten Platz freuen, den sie gemeinsam mit ihrer Partnerin Lara Possenig errang.
Auch die Burschen waren erfolgreich. Bernhard Steiner landete mit seinem neuen Tanz „Distraction“ auf Platz eins. Moritz Steiner und sein Tanzpartner Samuel Jost konnten mit „Opposite Brothers“ ein EM-Ticket lösen.