Sieben Tage Kultur - Die Woche 20.05. bis 26.05. - WIEDERHOLUNG
Wien (APA) - Die spannende Palmen-Zeit in Cannes, ein äußerst musikalischer Ehrendoktor in Graz und ein neuer Kunsttempel in Niederösterreic...
Wien (APA) - Die spannende Palmen-Zeit in Cannes, ein äußerst musikalischer Ehrendoktor in Graz und ein neuer Kunsttempel in Niederösterreich: Die kommende Kulturwoche präsentiert sich ebenso abwechslungsreich wie hochkarätig. Neben etlichen Preisen, die in den kommenden sieben Tagen vergeben werden, kündigt sich auch ein Konzertgenuss wie aus dem Bilderbuch vor Schönbrunn an - und das gleich doppelt.
Am Montag gibt es bei den 72. Filmfestspielen Cannes wieder starken Österreichbezug: Nicht nur stellt sich das Team um US-Regisseur Terrence Malick den Journalisten, um Fragen zum Film „A Hidden Life“ über den als Wehrdienstverweigerer in der NS-Zeit hingerichteten österreichischen Bauern Franz Jägerstätter zu beantworten. Außerdem ist der Salzburger Filmemacher Andreas Horvath mit „Lillian“ in der Reihe „Quinzaine des Realisateurs“ vertreten. In Linz werden die Gewinner des STARTS Prize der Ars Electronica verkündet, in Graz blickt man auf das Internationale DramatikerInnenfestival, und mit Pete Doherty kommt ein Enfant terrible des Rock für einen Gig nach Wien.
Musikalisch geht es am Dienstag weiter, wenn der britische Singer-Songwriter Benjamin Clementine - zurecht gefeiert für seine Platten „At Least for Now“ und „I Tell A Fly“ - im Wiener Theater Akzent gastiert. In Cannes findet die mit Spannung erwartete Premiere von Quentin Tarantinos neuem Werk „Once Upon A Time ... In Hollywood“ statt. Wer den Man Booker International Prize erhält, klärt sich in London.
Gleich mehrere Literaturpreise gilt es am Mittwoch zu feiern, wenn jene der Europäischen Union für 14 Mitgliedsländer bekannt gegeben werden - darunter Österreich. Fünf heimische Autoren dürfen sich Hoffnungen machen. Ebenfalls preisverdächtig geht es in Linz zu, wo die Gewinner des Prix Ars Electronica verkündet werden. Und in Graz steht prominenter Besuch an: Popstar Phil Collins, der am 2. Juni im Wiener Ernst-Happel-Stadion aufspielen wird, erhält die erste Ehrendoktorwürde der Kunstuniversität Graz. In Cannes geht es unterdessen mit Martin Monks „Favoriten“ und damit einer Arbeit der Wiener Filmakademie in der Sektion Cinefondation weiter.
Großer Bahnhof herrscht am Donnerstag in Krems: Dort gibt es vor der feierlichen Eröffnung der Landesgalerie Niederösterreich einen ersten Rundgang. Allgemein zugänglich ist die neue Kunstinstitution dann ab Samstag. Einen „Sinnesrausch“ gibt es indes im OÖ. Kulturquartier zu erleben: In der diesjährigen Ausstellung lassen sich u.a. eine begehbare Blase und ein zum Klettern einladendes blaues Netz erkunden. Ein Ausstellungsdoppel steht im Leopold Museum in Wien an, wo Arbeiten von Edmund Kalb und Olga Wisinger-Florian präsentiert werden.
Selbiges gilt im Übrigen für das benachbarte mumok tags darauf: Hier wird mit „Vertigo“ die Op Art näher beleuchtet sowie der Österreicherin Dorit Margreiter die Schau „Really!“ gewidmet. Eine Programmvorschau gibt es bei den Wiener Symphonikern, die zur Jahres-Pressekonferenz laden. Und ein royales Ambiente hat sich die erfolgreiche Popband Bilderbuch für zwei Wien-Konzerte ausgesucht: Freitag und Samstag wird der Ehrenhof von Schloss Schönbrunn bespielt. Am Volkstheater geht zeitgleich die Festwochen-Premiere des „Hass-Tritpychons“ von Sibylle Berg in einer Inszenierung von Ersan Mondtag über die Bühne, Rene Pollesch lädt hingegen in das Akademietheater auf seine „Deponie Highfield“, und das Landestheater Vorarlberg hat „Der Flüchtling“ von Fritz Hochwälder am Spielplan.
Am Samstag wird dann ausgiebig gefeiert: Einerseits 150 Jahre Wiener Staatsoper mit der Premiere von Richard Strauss‘ „Die Frau ohne Schatten“, andererseits die Eröffnung der Landesgalerie Niederösterreich. Bei den Wiener Festwochen ist ein „Fever Room“ von Apichatpong Weerasethakul zu erkunden, und am Stadttheater Mödling gibt es romantische Verwechslungen bei Moira Buffinis „Loveplay“. Abends sind alle Augen aber auch auf Cannes gerichtet, wo die Preise der Filmfestspiele vergeben werden. Für Österreich ist Jessica Hausner mit „Little Joe“ im Rennen um die Goldene Palme.
Zum großen Jubiläumskonzert lädt die Wiener Staatsoper dann am Sonntag: Prominente Namen wie Jonas Kaufmann, Erwin Schrott oder Olga Bezsmertna werden ihre Stimmen am Herbert-von-Karajan-Platz erheben. Bei freiem Eintritt handelt es sich um ein „Fest für alle“, wie es das ehrwürdige Haus am Ring beschreibt.