Jugendbanden verbündeten sich gegen Wiener Polizisten
Zwei Dutzend junge Männer haben sich Mittwochabend beim Wohnpark Alt-Erlaa offenbar prügeln wollen. Als zwei Streifenwagen vorfuhren, verbündeten sie sich aber umgehend, und einige gingen auf die Polizisten los. Ein Beamter wurde derart verletzt, dass er vom Dienst abtreten musste, ein zweiter trug leichtere Verletzungen davon.
Anrainer und der Sicherheitsdienst aus einem Wohnblock einer der größten Wohnhausanlagen Österreichs im Bezirk Liesing schätzten die Vorgänge auf einer Freifläche in der Wohnparkstraße offensichtlich als bedrohlich ein: Die Polizei registrierte gegen 22.00 Uhr mehrere entsprechende Anrufe. Den Hinweisgebern zufolge handelte es sich um tschetschenisch- und afghanischstämmige Jugendliche und junge Erwachsene, die im Begriff waren, aufeinander loszugehen.
Zunächst fuhren zwei Einsatzautos mit vier Polizisten und einem Polizeischüler vor, berichtete Polizeisprecher Paul Eidenberger der APA am Donnerstag. „Die ersteintreffende Streifenbesatzung konfrontierte die Gruppen, die sich sogleich gegen die einschreitende Polizei verbündeten und zunächst die Amtshandlung behinderten.“ Ein Jugendlicher schlüpfte dann in die Rolle eines Rädelsführers und habe die anderen aufgestachelt, die Beamten tätlich anzugreifen.
„Sie umkreisten die Polizisten und rissen an den Uniformen. Ein Jugendlicher sprang laut Einsatzbericht mit gestrecktem Bein in die Seite eines Beamten und versetzte ihm einen Faustschlag in das Gesicht“, schilderte Eidenberger. Er musste später vom Dienst abtreten. Ein zweiter Beamter wurde ebenfalls mit einem Tritt und Faustschlägen attackiert und verletzt. Andere Jugendliche hätten die Festnahme der Angreifer aktiv verhindert.
Die Polizisten setzten Pfefferspray ein, worauf sich die Gruppe langsam zerstreute. Bis die Verstärkung eintraf - schlussendlich fuhren weitere zehn Streifenwagen vor -, hatte sich die Lage beruhigt. Es wurden einige Verwaltungsanzeigen wegen aggressiven Verhaltens gelegt. Die vier unmittelbaren Angreifer waren aber bereits geflüchtet. Sie werden wegen Körperverletzung bzw. versuchter Körperverletzung gesucht.