Terrorismus-Gefahr in EU laut Europol-Bericht weiter hoch
Die Terrorismus-Gefahr bleibt in Europa nach einem Bericht von Europol weiterhin hoch. Die Zahl der Anschläge sei 2018 zwar deutlich zurückgegangen, aber zugleich seien weitaus mehr jihadistische Anschläge vereitelt worden als im Vorjahr, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht zum Terrorismus in der EU 2018.
Demnach bleibt vor allem die Gefahr von Anschlägen durch radikale Islamisten groß. „Die Bedrohung durch Terrorismus in der EU wurde 2018 viel komplexer“, stellt die europäische Polizeibehörde mit Sitz in Den Haag fest.
Die Ermittler seien erfolgreicher geworden, sagte der zuständige EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos. Doch der Bericht zeige auch, dass der gewalttätige Extremismus „heterogen und wendig ist und weiterhin blüht durch das Internet.“ Die Terrormiliz IS habe trotz der effektiven Verluste in Konfliktgebieten noch immer eine starke Internet-Präsenz.
2018 wurden 13 Menschen bei Terroranschlägen getötet und Dutzende weitere verletzt. In allen Fällen hatten die Täter nach Angaben von Europol jihadistische Motive. Meist aber waren es Einzeltäter, und deren Verbindungen zu organisierten Bewegungen blieben unklar. Auch spielten dem Bericht zufolge oft psychische Probleme eine Rolle.
Insgesamt hatten 2018 die EU-Mitgliedstaaten 129 Terroranschläge gemeldet, darunter auch 24 vereitelte oder fehlgeschlagene. 2017 waren es noch 205 Anschläge. Die meisten Attacken gehen dem Bericht zufolge auf das Konto separatistischer und ethnisch-nationalistischer Gruppierungen.
2018 gab es in Europa deutlich mehr Festnahmen von rechts-extremistischen Gewalttätern - 44 im Vergleich zu 20 im Vorjahr. Das ist zwar dem Bericht zufolge relativ gering, doch der große Anstieg weise auf einen besorgniserregenden Trend. Das deute daraufhin, dass „Extremisten unterschiedlichster Orientierungen zunehmend Gewalt als legitimes Mittel betrachten“, stellt Europol fest.
„Zunehmende Polarisierung und die Zunahme extremistischer Ansichten sind eine Sorge für EU-Mitgliedsstaaten und Europol“, schreibt Europol-Direktorin Catherine De Bolle im Vorwort des Berichts.