Zadic will von JETZT zu den Grünen wechseln
Alma Zadic von der Liste JETZT wird für die Grünen beim Bundeskongress kommendes Wochenende kandidieren. Das kündigte sie in einem Facebook-Posting am Dienstag an. Die JETZT-Klubobleute, Bruno Rossmann und Wolfgang Zinggl, sowie die JETZT-Mandatare Alfred Noll und Stephanie Cox werden bei der Nationalratswahl im Herbst nicht mehr antreten.
Gegenüber der APA nannte Zadic als ihr Motiv, ihre Ideen und ihre Vision weiter zu tragen. Ihr Mandat im Nationalrat wird sie vermutlich weiter ausüben, allerdings wohl aus dem JETZT-Klub ausscheiden und „wilde Abgeordnete“ werden, erklärte sie im Gespräch mit der APA. Für welchen Platz sie beim Bundeskongress antreten wird, ließ Zadic noch offen. Sie hoffe auf eine wählbare Position, die Entscheidung liege aber natürlich bei den Grünen.
Zadic hatte sich eigenen Angaben zu Folge schon entschieden gehabt, nicht mehr für JETZT zu kandidieren. Gespräche mit Grünen hätten sie aber überzeugt, ihre Erfahrung aus der Politik und Gesellschaft für eine Kandidatur anzubieten.
Sie sei in die Politik gegangen, um sich für eine progressive Integrationspolitik einzusetzen, erklärte Zadic in ihrem Facebook-Beitrag. Dieses Ziel wolle sie auch weiterhin hartnäckig verfolgen und sich politisch „für ein Zusammenleben in Vielfalt einsetzen, wo jedes Kind unabhängig davon, woher es kommt, welche Religion es hat oder wie viel Geld seine Eltern am Konto haben, die gleichen und gerechten Chancen bekommt“.
Sie sei überzeugt, dass die Grünen sich diesen Themen im Parlament widmen werden, und sie wolle einen Beitrag dafür leisten, „dass die Grünen wieder eine starke Kraft im Parlament werden, für diese gemeinsame Vision“. Der Liste JETZT sei sie „unglaublich dankbar“ für die großartige Zusammenarbeit, schließt Zadic ihr Posting.
Öffentliche Präsenz hatte die Neo-Grüne vor allem im BVT-Untersuchungsausschuss erlangt, in dem sie an der Seite von Peter Pilz engagiert JETZT vertrat. Grünen-Bundessprecher Werner Kogler hatte Zadic zuletzt schon seine Wertschätzung ausgedrückt. Die Konkurrenz ist freilich stark. So hatten unter anderen schon Global 2000-Funktionärin Leonore Gewessler und Journalistin Sibylle Hamann ihre Kandidatur für die Bundesliste angekündigt. Auch die frühere Tiroler Nationalratsabgeordnete Berivan Aslan will es versuchen.
Unterdessen gaben auch Rossmann, Zinggl und Noll bekannt, nicht mehr antreten zu wollen. „Wir sind von Anfang an nur für diese Legislaturperiode angetreten, haben das klubintern auch immer wieder betont und mit dem vorzeitigen Ende der Legislaturperiode endet auch unsere Tätigkeit“, erklärten sie. Die parlamentarische Arbeit werden sie „bis zum Ende der Legislaturperiode engagiert weiter führen“, hieß es.
Auch die JETZT-Sprecherin für Bildung, Digitalisierung und Gleichbehandlung, Stephanie Cox, wird bei der Nationalratswahl 2019 nicht antreten. „Ich will zurück zu meinen Wurzeln, zurück in die Welt des Unternehmertums“, sagte Cox. „Nach langer Reflexion bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich gesellschaftliche Herausforderungen in Zukunft als Unternehmerin anpacken möchte“, so die Abgeordnete. Die Zeit für Projekte und Unternehmungen „abseits des politischen Tagesgeschäfts“ hätten ihr als Parlamentarierin „schlichtweg gefehlt“.
Mit dem Ausscheiden ihrer drei Parteikollegen Noll, Rossmann und Zinggl habe Cox Entscheidung nichts zu tun: „Ich habe viele Gespräche mit Familie, FreundInnen und Vertrauten geführt, aber die Entscheidung habe ich letztendlich für mich alleine gefällt.“