Mindestens 27 Tote bei Schiffsunglück vor Honduras

Beim Untergang eines Fischereischiffs sind in der Karibik mindestens 27 Menschen ertrunken. 55 Menschen hätten den Untergang des „Capitán Wally“ am Mittwoch (Ortszeit) vor Honduras überlebt, sagte der Sprecher der Streitkräfte von Honduras, José Domingo Meza, vor Journalisten. Insgesamt hatten sich 91 Menschen an Bord des Schiffes befunden, nach neun von ihnen wurde am Donnerstag noch gesucht.

Den Überlebenden gehe es gut, sagte Meza. Zum Glück sei ein Schiff der Marine unweit des Unfallorts unterwegs gewesen, dessen Crew habe sie gerettet. Denn nur wenige Stunden zuvor war das Fischerboot „Miss Francely“ in derselben Gegend - etwa 150 Kilometer vor der Küste des südlich von Mexiko gelegenen Landes - gesunken. Das Boot sei nur für 31 Menschen zugelassen, hieß es, an Bord waren aber 49 Passagiere. Der Marine gelang es da noch laut eigenen Angaben, alle zu retten.

Warum „Capitán Wally“ gesunken war, war örtlichen Medienberichten zufolge zunächst unbekannt. Demnach hätten widrige Witterungsbedingungen im Karibischen Meer geherrscht. Außerdem prüfe die Handelsmarine derzeit, ob der Fischkutter - wie die „Miss Francely“ - überladen war. Nach Angaben der Tageszeitung „La Prensa“ hatte die Besatzung des 70-Tonnen-Schiffes nach Hummern gefischt. Da dieser Tage eine dreimonatige Schonzeit zu Ende gegangen war, seien derzeit viele Fischerboote in der Gegend unterwegs.

Von den Todesopfern sei bisher nur der Kapitän identifiziert worden, der den Notruf abgesetzt haben soll. In einer Mitteilung der Regierung heißt es, die Toten und die Überlebenden würden derzeit vom Unfallort zum Marinestützpunkt in Caratasca unweit der Stadt Puerto Lempira gebracht. Wie die Zeitung „El Heraldo“ berichtete, gab es seit Jänner 2017 mehrere Schiffsunglücke in den Gewässern um das Department Gracias a Dios.