Standort Tirol

Plansee steigerte Umsatz trotz „Achterbahnfahrt“

Plansee Werk in Breitenwang.
© Plansee

Die Plansee Gruppe erhöhte ihren Umsatz trotz Turbulenzen im abgelaufenen Geschäftsjahr um 17 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.

Von Verena Langegger

Breitenwang – „2018 mussten wir Stärke beweisen“, gibt Bernhard Schretter, Vorstand der Plansee Gruppe, zu. Es sei ein „dynamisches Jahr“ gewesen: „Wir haben viel gelernt.“ Das erste Halbjahr sei von einer enormen Nachfrage geprägt gewesen, im zweiten Halbjahr folgte – durch große konjunkturelle Verunsicherung – eine Normalisierung der Auftragslage. „Wir haben festgestellt, dass die Welt eine Achterbahn ist“, sagt Schretter. Die Gründe für das Auf und Ab des vergangenen Geschäftsjahres seien der Brexit oder etwa Zolltarifkonflikte zwischen China und den USA.

Die Produkte der weltweit agierenden Plansee Group seien nichtsdestotrotz sehr begehrt, die Werkstoffe Wolfram und Molybdän finden sich etwa in Computertomografen, Bildschirmen, Handys und Flugzeugen, erklärt Schretter.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018

19 erzielte die Plansee Group ein Umsatzplus von 17 Prozent. Der Umsatz stieg damit von 1,3 Milliarden im Vorjahr auf 1,52 Milliarden Euro an. 53 Prozent wurden in Europa, 25 Prozent in Amerika und 22 Prozent in Asien umgesetzt.

Die Stärken der Plansee Group sieht Schretter vorrangig im Innovationsgeist. „Neue Anlagen, neue Prozesse, neue Produkte“, laute das Plansee-Credo. Um diesem gerecht zu werden, wurden im Jahr 2018

19 rund 210 Millionen Euro in Sachanlagen, 180 Millionen Euro davon weltweit allein in Maschinen und Gebäude investiert. 59 Millionen Euro wurden am Standort Reutte investiert, 67 Millionen Euro in reine „Produktinnovationen“ gesteckt. Diese Innovationen machen derzeit rund 29 Prozent des internationalen Umsatzes aus. Neben dem Innovationsgeist nennt Schretter die Mitarbeiter als wichtigste Grundlage in „Achterbahnzeiten“.

Am Standort Reutte erhöhte sich die Mitarbeiterzahl dabei von 2372 auf 2483, weltweit stieg die Anzahl der Mitarbeiter von 7614 auf 7979. Der Fachkräftemangel ist laut Schretter aber auch in der Plansee-Gruppe spürbar. „Daher investieren wir in eine neue Lehrwerkstatt und möchten künftig um 50 Prozent mehr Lehrlinge ausbilden.“ Beim Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr 2019

20 zeigt sich der Vorstand verhalten. „Wir verfügen zwar über ein Eigenkapital von 58 Prozent, wir sind also gesund und schuldenfrei.“ Die politische Verunsicherung oder der „chinesische Wettbewerb“ seien aber problematisch.

Das alles sei nicht gut für die Konjunktur. „Es wird jedenfalls sehr schwer sein, das Umsatzniveau vom Vorjahr zu erreichen“, gab er zu. „Jetzt schauen wir aber erst einmal, wie sich der Herbst entwickelt, erst dann kann man Prognosen abgeben und Zahlen nennen.“

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