Oberösterreich

Vorstandswechsel bei voestalpine könnte gerichtliches Nachspiel haben

Die voestalpine hat einen neue Chef.
© VOESTALPINE

Ein voestalpine-Aktionär will Wahl von EX-Chef Wolfgang Eder in den Aufsichtsrat anfechten. Das Unternehmen geht davon aus, dass alles korrekt war.

Linz – Geplant war es schon längst: Nach 41 Jahren im Konzern, davon 15 an der Spitze, hat der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Eder (67) die Geschicke des Stahlkonzerns voestalpine an seinen Nachfolger Herbert Eibensteiner übergeben (die TT berichtete). Eder wechselt in den Aufsichtsrat und soll dort 2021 auch den Vorsitz übernehmen. Doch der nahtlose Übergang könnte nun ein juristisches Nachspiel haben.

Ex Voestalpine-Chef Wolfgang Eder.
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Bei der Hauptverhandlung am Mittwoch hatte Investor Rupert-Heinrich Staller laut den Oberösterreichischen Nacharichten angekündigt, gerichtlich dagegen vorgehen zu wollen. Beim Unternehmen sieht man dem nach eigenem Bekunden aber gelassen entgegen.

Cooling-off-Phase für Vorstände

In Österreich gilt generell eine zweijährige Cooling-off-Phase für Vorstände, die in den Aufsichtsrat wechseln. Eine Ausnahme kann gemacht werden, wenn Aktionäre mit mehr als 25 Prozent der Stimmrechte den sofortigen Einzug in den Aufsichtsrat wünschen - im Falle Eders waren das die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und die voestalpine-Mitarbeiterbeteiligung, hieß es in dem Artikel und bestätigte auch das Unternehmen.

Der neue voestalpine-Konzernchef Herbert Eibensteiner.
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Staller kündigte an, die Wahl Eders in den Aufsichtsrat anzufechten. Es folgten hitzige Diskussionen und sogar eine Unterbrechung der Hauptversammlung. Letztlich wurde Eder aber mit knapp 88 Prozent in den Aufsichtsrat gewählt. Wie es nun weitergeht, bleibt abzuwarten: „Aus Sicht der voestalpine wurde die Wahl des Aufsichtsrates rechtmäßig durchgeführt und alle acht Kandidaten in den Aufsichtsrat gewählt. Eine allfällige Anfechtung eines Aktionärs ist abzuwarten“, so voestalpine-Sprecher Peter Felsbach. Bis zu einer allfälligen Entscheidung des Gerichts dürfte die Sache aber keine Auswirkungen auf den Aufsichtsrat haben. (TT.com, APA)