Bezirk Imst

Tiroler Kolonisten trafen vor 160 Jahren in Pozuzo ein

Die Kirche in Pozuzo steht im Mittelpunkt des jährlichen Kolonistentages am 25. Juli.
© Richard Bachnetzer

Es war eine mehr als zweijährige Odyssee, eine Reise ohne Wiederkehr: 180 Tiroler aus den Bezirken Imst und Landeck, Telfs, dem Wipptal, Unt...

Es war eine mehr als zweijährige Odyssee, eine Reise ohne Wiederkehr: 180 Tiroler aus den Bezirken Imst und Landeck, Telfs, dem Wipptal, Unterland, Osttirol und aus dem Vinschgau brachen im März 1857 in Richtung Peru auf — in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Nach einer abenteuerlichen und hürdenreichen Reise, die auch Todesopfer forderte, erreichte die dezimierte Kolonistengruppe am 25. Juli 1859 ihr Ziel: Pozuzo, eine entlegene Region am Ostrand der Anden.

Heute, 160 Jahre danach, zählt der Hauptort Pozuzo rund 1000 Einwohner. Auch wenn die spanische Sprache dominiert, sind vielfältige Tiroler Wurzeln, Kulturgut und Brauchtum erhalten geblieben. Der 1983 gegründete Tiroler Pozuzo-Freundeskreis mit Sitz in Silz (Obmann Rudi Heinz) pflegt enge Kontakte, Kultur- und Bildungsaustausch sowie Freundschaften mit den Nachkommen der Kolonisten. Unterstützt wird Deutschunterricht in Schulen zwecks Erhalts der deutschen Sprache und Tiroler Mundart aus der Gründerzeit. Anlässlich des Gründungsjubiläums 160 Jahre Pozuzo reist am 17. Juli eine 29-köpfige Freundeskreis-Gruppe in das Kolonistendorf. Die organisatorischen Vorbereitungen für den zweiwöchigen Aufenthalt hat der stv. Obmann und Filmemacher Emanuel Bachnetzer mit der „jungen Pozuzo-Generation" getroffen. Nicht nur die Teilnahme am alljährlichen Kolonistentag (immer am 25. Juli) ist geplant. „Wir werden erstmals auch entlegene Weiler besuchen, um mit den Menschen dort in Kontakt zu kommen", schildert Bachnetzer. „Ein weiterer Höhepunkt wird das Tiroler Fest sein. Mit dabei sind zehn junge Musikanten aus Rietz, die bei dieser Reise immer wieder kleine Auftritte haben." Bei der „Miss Pozuzo Wahl" im Fußball-Stadion werden, so Bachnetzer, erstmals auch Tiroler Mädels mitmischen, allerdings außer Konkurrenz.

„Erfreulich ist, dass immer mehr junge Pozuziner an der alten europäischen Heimat interessiert sind", weiß der Filmemacher. „Für sie ist Tirol zum Begriff für Herzlichkeit und Freundschaft geworden." Seiner Einschätzung nach habe sich in Pozuzo in den vergangenen Jahren vieles zum Positiven verändert: „Es gibt schnelles Internet, WLAN, sauber geputzte Touristen- attraktionen und immer bessere Straßen." Weitere Infos: www.pozuzo.at (hwe)

Szene von der Kolonistenparade in Pozuzu am 25. Juli 2014.
© Richard Bachnetzer

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