Zusammenschluss Hochoetz-Kühtai: Bürgerinitiative weitet Aktionsfeld aus
Die BI Feldringer Böden will ihre 17.000 Unterstützungserklärungen nutzen und dem „Naturschutz die Bedeutung von öffentlichem Interesse verleihen“.
Karres –Was tun nach dem Rückzug der Betreiber des Zusammenschlusses Hochoetz-Kühtai? Dieser Frage hatten sich kürzlich die Mitglieder der Bürgerinitiative „Nein zur Zerstörung von Feldringer Böden und Schafjoch“ zu stellen. Und zwar bei ihrer letzten Zusammenkunft vor der Sommerpause, die sie auf die Karrer Alm auf der gegenüberliegenden Talseite ihres Aktionsgebietes führte. „Schnell war erkennbar“, berichtet der Sprecher der BI, Gerd Estermann, dass „nicht gleichzeitig das Ende der BI gekommen“ sei. Vielmehr wurde „einstimmig beschlossen“, dass man „das Potenzial von mehr als 17.000 UnterstützerInnen konstruktiv nützen“ wolle.
Er persönlich sehe die Möglichkeit, die derzeit positive Stimmung in Fragen des Naturschutzes und die guten Kommunikationsmöglichkeiten „konstruktiv einzusetzen, um auch dem Naturschutz das Gewicht von ,öffentlichem Interesse‘ zu verleihen“, so Estermann. Dieser Begriff werde „oft missbraucht, um die wirtschaftlichen Interessen einiger weniger durchzusetzen“, kritisiert er „Klientelpolitik“.
Allerdings wolle man „keinesfalls eine Art Verein oder andere institutionalisierte Anlaufstelle für Umweltprobleme sein“. Der Schwerpunkt der Aktivitäten werde „weiterhin im Tiroler Oberland liegen. Die Anliegen müssen eine gewisse Größenordnung haben und in unmittelbarem Zusammenhang mit Natur- und Umweltschutz stehen.“ Konkret nennt Estermann die „Gletscherehe Pitztal-Ötztal“.
Ab Herbst wird sich die BI „wieder intensiv der Einrichtung von Schutzgebieten widmen“. Um eine Unterschutzstellung von Feldringer Böden und Schafjoch zu erreichen, bedarf es der Zustimmung der Grundeigentümer und die Berücksichtigung der wirtschaftlichen Interessen der Bauern. Daneben strebe man eine Eingliederung von Wörgetal, Mittertal und Längental in das Ruhegebiet Stubaier Alpen an. „Dieses ließe sich nach unserer Einschätzung auch touristisch als Naturpark in einer Ökoregion Kühtai-Hochoetz vermarkten“, so Estermann. (TT)