Schwangere Migrantinnen von NGO-Rettungsschiff gebracht

Zwei hochschwangere Migrantinnen, die sich an Bord des Rettungsschiffes „Open Arms“ der spanischen NGO „Proactiva Open Arms“ befanden, sind von der italienischen Küstenwache evakuiert worden. Eine der Frauen wurde von ihrer Schwester begleitet, berichtete die NGO per Twitter am Samstag.

An Bord des Schiffes, das im Mittelmeer einen Hafen zum Anlegen sucht, befinden sich noch 123 Migranten. Auf der Suche nach einem Hafen ist auch das Rettungsschiff „Alan Kurdi“ der deutschen NGO Sea Eye. Das Schiff mit 40 Migranten an Bord befindet sich unweit von Malta, berichteten italienische Medien.

Der italienische Innenminister Matteo Salvini hatte sowohl der „Alan Kurdi“, als auch dem „Open Arms“-Schiff die Landung in Italien verweigert. „Salvini missbraucht die schwierige Situation auf dem Rücken der geretteten Menschen für einen politischen Konflikt mit Deutschland. Findet schnell eine Lösung. Tragt das nicht auf den Rücken jener Menschen aus, die schon so viel erlitten haben“, twitterte „Sea Eye“.

Salvini begrüßte indes die Bereitschaft der designierten EU-Kommissionspräsidentin, Ursula von der Leyen, den Dubliner Asylvertrag neu zu diskutieren. „Das fordert Italien seit Jahren. Dieser Schritt wäre sicherlich ein positives Signal“, so Salvini im Interview mit der Tageszeitung „La Stampa“ (Samstagsausgabe). Das Dubliner Asylabkommen sei veraltert.

Von der Leyen hat bei einem Besuch in Italien für einen „neuen Pakt“ in der EU-Einwanderungspolitik geworben. „Ich möchte einen neuen Pakt für Migration und Asyl vorschlagen, weil ich denke, dass wir eine neue und frische Sicht (...) auf Migration brauchen“, sagte von der Leyen am Freitag in Rom.