Ducati Multistrada: Auf allen Wegen zu Hause
Ducati hat seiner Alleskönnerin ein umfangreiches Update spendiert. Die S-Version punktet mit diversen Extras.
Von Lukas Letzner
Arzl – Die Ducati Multistrada hat sich in den letzten Jahren zum Schweizer Taschenmesser auf zwei Rädern gemausert. Für heuer haben die Ingenieure der hübschen Italienerin ein umfassendes Facelift spendiert. Und tatsächlich: Vieles bleibt, wie es war. Da wäre beispielsweise der 937-ccm-11°-Testastretta. Er schickt nach wie vor 113 PS und ein maximales Drehmoment von 96 Nm an den hinteren Pneu. Die optischen Updates wie der Auspuff-Endtopf oder die Seitenverkleidung hat man sich von der großen Schwester ausgeliehen.
Doch auch wenn vieles unverändert bleibt, die Ducati Multistrada macht doch einen ordentlichen Satz nach vorne. Schon die Normalo-Version rollt mit Features wie Fahr- und Powermodi, Traktionskontrolle, Kurven-ABS, Berganfahrhilfe und einer automatischen Blinkerrückstellung an. Da wir kürzlich sogar auf der S-Version Platz nehmen durften, konnten wir uns außerdem über einen Quickshifter (rauf und runter), einen Tempomaten und vor allem über das elektronische Fahrwerk Ducati Skyhook Suspension EVO freuen.
Während man bei vielen Konkurrenten die Unterschiede zwischen Sport und Touring-Modus kaum ausmachen kann, merkt man diesen bei der flotten Italienerin deutlich. Vor allem im Sport-Modus ist das Ansprechverhalten des Testastretta deutlich schärfer als sonst und der Motor versprüht italienische Lebensfreude. Zwar kommt der Antrieb mit niedrigen Drehzahlen nun deutlich besser zurecht als seine Vorgänger, doch so wirklich lieben wird er sie wahrscheinlich nie.
Dafür nimmt die Multistrada willig die Sporen an. Mühelos wühlt sich der V2 durchs Drehzahldickicht und dank des Quickshifters steppt man mühelos durch die Gänge. Außerdem folgt die Italienerin trotz des 19-Zoll-Vorderrads willig jedem Zug am Lenker. Die feine Brembo-Anlage ist jetzt mit einer radialen Bremspumpe ausgestattet und bringt die Multistrada genauso schnell wieder zum Stehen. Ein Highlight ist auch das neue Bedienkonzept des Tourers. Während man sich bei der Vorgängerin oft in den Menüs verlaufen hat, findet man jetzt sicher und einfach sein Ziel. Zu haben ist die italienische Alleskönnerin übrigens ab 15.695 Euro, die S-Version kostet dann schon 17.795 Euro (ohne farbige Speichenräder).