Gewaltige Mure in Strengen: Tischlerei zerstört, Evakuierte dürfen nach Hause
Ein schweres Unwetter löste am Samstag eine große Mure in Strengen aus. Die B171 bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Die zwölf evakuierten Bewohner dürfen zurück nach Hause.
Strengen — Nach einem Murenabgang bei einem heftigen Unwetter in Strengen ist die B171 im Ortsteil Klaus bis auf Weiteres für jeden Verkehr gesperrt, berichtete die Polizei Sonntagfrüh in einer Aussendung. Gegen 18.10 Uhr ging die Mure vom Dawintobel ab und verschüttete die Straße zwei bis drei Meter hoch auf einer Breite von etwa 70 Metern. Der Erdrutsch führte enorme Mengen an Gestein mit, teilweise waren die Brocken so groß wie ein Kleinwagen.
Drei nahe am Dawinbach befindliche Wohnhäuser wurden beschädigt, eine Tischlerei komplett zerstört. „Das Gebäude steht schon 100 Jahre an dieser Stelle, jetzt hat die Mure sie erwischt", berichtete Andreas Öttl, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Strengen. Verletzt wurde zum Glück niemand. Die Einsatzkräfte evakuierten vorsorglich zwölf Personen aus den beschädigten Gebäuden. Sie durften am Sonntagvormittag in ihre Häuser zurück. Nach einem Erkundungsflug von Experten mit dem Landeshubschraubers wurde Entwarnung in Bezug auf weitere mögliche Murenabgänge gegeben.
Die Aufräumarbeiten in Strengen starteten bereits am Samstag. Weil die Sperre der Bundesstraße aufrecht erhalten bleibt, wird der Verkehr über die Arlberg Schnellstraße (S16) umgeleitet.
Der Dawinbach macht übrigens nicht zum ersten Mal Probleme. So mussten nach schweren Unwettern im Jahr 2016 an die 15.000 Tonnen Fels, Erdreich und Bäume entfernt werden.
Mure auch in Grins
Im benachbarten Grins ging ebenfalls am späten Samstagnachmittag eine Mure aus Richtung Parseier über den Grinner Mühlbach ab. Das neue Auffangbecken im Bereich Gurnau ist dadurch nun bis etwa zur Hälfte gefüllt. Eine Vermurung der darunter liegenden Betriebe konnte damit verhindert werden.
Mure am Sonntag in Schöniwes
Am Sonntag gegen 18.50 Uhr kam es dann in Schönwies zu einem neuen Murenabgang. Und wieder waren starke Regenfälle vorangegangen. Gesteinsmaterial wurde durch einen Bach gelöst, die Mure ging auf eine Gemeindestraße nieder. Verletzt wurde niemand, an einem landwirtschaftlichen Gebäude entstand geringer Sachschaden, so die Polizei. (TT.com)