SPÖ: Lercher ortet nach Bericht über Beratervertrag Intrige
Das Ringen um die Zukunft der SPÖ wird offenbar mit harten Bandagen ausgetragen. Die Tageszeitung „Österreich“ berichtete am Samstag über einen angeblichen Beratervertrag zwischen der SPÖ und ihrem früheren Bundesgeschäftsführer Max Lercher, der sich zuletzt als Kritiker der Bundespartei in Stellung gebracht hat. Lercher dementiert und spricht von einem Versuch, „mich als Person zu beschädigen“.
Laut dem Zeitungsbericht soll Lercher einen mit 20.000 Euro dotierten Beratervertrag mit der Bundespartei abgeschlossen haben. Wie sowohl Lercher als auch die SPÖ auf APA-Anfrage am Samstag sagten, gilt der Vertrag allerdings nicht Lercher persönlich, sondern der mehrheitlich der steirischen SPÖ gehörenden Leykam Medien AG. Deren Geschäftsführer ist Lercher seit Februar. Und in dieser Funktion habe er den Vertrag mit der Partei abgeschlossen, hieß es am Samstag.
Lercher betont, von den mit der SPÖ vereinbarten 20.000 Euro monatlich „keinen Cent“ zu bekommen. „Ich verdiene 6.000 Euro brutto als Geschäftsführer bei der Leykam“, sagt der SP-Politiker. Lercher - der zuletzt eine Neugründung der SPÖ angeregt hatte und als möglicher Nachfolgekandidat von SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner gilt - glaubt, dass die Geschichte lanciert wurde, um ihm zu schaden: „Es geht darum, mich als Person zu beschädigen. Aber das wird so nicht gelingen Ich werde weiter sagen, was zu sagen ist.“
Nicht bekannt ist vorerst der Inhalt des Vertrags zwischen der SPÖ und der Leykam. Lercher selbst gibt an, vertraglich zur Verschwiegenheit verpflichtet zu sein. Dass Rendi-Wagner ihn nach seiner Ablöse als SP-Bundesgeschäftsführer gebeten habe, weiterhin seine Expertise einzubringen, sei aber öffentlich bekannt. Außerdem hätten auch andere Leykam-Mitarbeiter an dem Vertrag gearbeitet: „Das ist kein persönlicher Vertrag mit Max Lercher.“
„Ich bin gerne bereit, wenn ich von der Verschwiegenheit entbunden werde, dass ich den Vertrag öffentlich mache. Das müsste die Löwelstraße nur tun“, betont Lercher. Die SP-Zentrale will aber keine Details nennen: „Über Vertragsinhalte geben wir grundsätzlich keine Auskunft.“