Länderkampf Österreich gegen Frankreich in erster Wien-Runde
Einen Vorgeschmack auf einen möglichen Länderkampf Österreich-Frankreich beim ersten ATP Cup im Jänner in Australien hat die Auslosung für das Erste Bank Open in Wien gebracht. Der topgesetzte Dominic Thiem spielt in Runde eins seines zehnten Stadthallenturniers gegen den Wien-Sieger 2011, Jo-Wilfried Tsonga. Der zweite Österreicher im Hauptbewerb, Dennis Novak, trifft auf Gael Monfils (FRA-4).
Tsonga und Novak, die beide dank einer „Freikarte“ im stark besetzten ATP-500-Turnier dabei sind, waren bei der Auslosung am Samstag im Marriott-Hotel dabei und wirkten auch an dieser mit. Ganz kurz gefror dem stets freundlichen Tsonga das Lächeln, als er sich selbst Thiem als Erstrunden-Gegner bescherte. Es ist ein Rematch von 2013, als Thiem erstmals selbst gesehen hatte, welch Potenzial in ihm schlummert. „Es ist lustig. Ich habe damals 7:6 im dritten Satz gewonnen und habe nach dem Match gesagt: ‚In ein paar Jahren wird es schwierig werden‘“, erinnerte sich Tsonga. „Das wird eine große Herausforderung.“
Der bei der Auslosung nicht anwesende Topstar ließ später wissen, dass er seinen Erstrunden-Gegner als „sehr schweres Los“ einstuft. „Er ist definitiv einer der besten Spieler im letzten Jahrzehnt. Er hat alle geschlagen und hat in den letzten zwei Jahren ein bisserl Probleme mit Verletzungen gehabt, aber er ist echt stark zurückgekommen und hat Metz gewonnen“, sagte Thiem am Samstag. Tsonga hatte rund acht Monate nach Komplikationen nach einer OP am linken Knie pausieren müssen. Im Head-to-Head führt Tsonga übrigens mit 2:0 (zuletzt 2016 in Indian Wells 6:3,6:2).
Für Thiem ist Tsonga „einer der großen Superstars im Tennis.“ Auch dem zweifachen French-Open-Finalisten aus Lichtenwörth ist der Hit von vor sechs Jahren in der Stadthalle in bester Erinnerung. „Natürlich, wenn ich gegen ihn spiele, vor allem da in Wien, werde ich mich an das legendäre Match von 2013 erinnern. Es ist schön, dass ich jetzt hoffentlich eine Revanche bekomme“, erklärte Thiem, fügte aber nochmals hinzu. „Es ist eines von den unangenehmsten Losen, das ich bekommen hätte können, aber das Turnier ist halt richtig stark besetzt.“
Tsonga selbst versuchte sich in Zuversicht. „Das war nicht die beste Auslosung, die ich mir hätte machen können. Aber ich habe hier in Wien immer sehr gutes Tennis gespielt und bin gerne hier“, meinte der 34-jährige Franzose gegenüber der APA. Er hat nach der langen Auszeit wieder Mut gefasst. „Es war hart, wieder zurückzukommen, weil ich werde jetzt älter, es braucht mehr Zeit, sich zu erholen. Dieses Jahr habe ich sehr konsequent gearbeitet und heute komme ich wieder nahe an mein bestes Level heran. Ich bin happy und hoffe, dass ich mich weiter verbessere.“ Aktuell steht Tsonga immerhin schon wieder auf ATP-Rang 36.
Auch Dennis Novak misst sich mit einem Star der Szene. Gael Monfils ist, wenn in bester Spiellaune, einer der charismatischsten Akteure auf der Tour. „Das ist ein unglaublicher Spieler und Athlet. Das wird ein cooles Match, man schaut ihm gerne zu beim Spielen, ich auch. Ich hoffe, dass es nicht allzu lustig für ihn wird“, scherzte Novak, der seit Kurzem von Wolfgang Thiem alleine betreut wird.
„Monfils bewegt sich unglaublich, hat eine super schnelle Hand, serviert gut, hat eine gute Vorhand und Rückhand. Er ist ein ziemlich kompletter Spieler, aber bei dem weiß man natürlich auch nie, was kommt“, sprach Novak eine gewisse Launenhaftigkeit des Franzosen an. Der 26-jährige Niederösterreicher, aktuell Nummer 126 im ATP-Ranking, trifft erstmals auf den Weltranglisten-13.
Novak selbst geht es nach einer Verletzung Mitte August wieder gut, vor allem in den vergangenen zwei Wochen ortete er eine Aufwärtstendenz bei sich. „Vor allem in Stockholm. Ich habe mich da solide qualifiziert und dann gegen (Sam) Querrey war es ein sehr enges Match. Da habe ich Satzball gehabt im ersten.“