Innsbruck-Land

Brandstiftungsserie in Telfs: Angeklagter in Prozess enthaftet

Immer wieder gab es Brände in dem betroffenen Wohnblock.
© Zeitungsfoto.at/Team

Knalleffekt am Landesgericht: Wurde ein 39-Jähriger als „Feuerteufel“ verleumdet? Der Angeklagte wurde am Mittwoch enthaftet.

Innsbruck – Brandstiftungen sorgten seit 2018 in Telfs und Umgebung für Unruhe. Im Mai wurde ein 39-Jähriger wegen Verdachts mehrfacher Brandstiftungen in einer Wohnanlage verhaftet – und saß bis Mittwoch in U-Haft. Dazu sollte er in Inzing einen Pferdestall angezündet haben. Dies alles hatte der Deutsche stets bestritten, war jedoch von einer ihm nahestehenden Nachbarin angezeigt worden – all die Brandstiftungen habe ihr der Mann gestanden.

Am Mittwoch am Landesgericht war die Oberländerin jedoch u. a. wegen Vortäuschung mit Strafe bedrohter Handlung auch selbst angeklagt. Hatte sie sich doch vom 39-Jährigen einen von ihr verfassten Drohbrief in den Briefkasten werfen lassen, der letztlich ihre Delogierung verhindern sollte. Verteidiger Markus Abwerzger verwies die Schöffen darauf, dass es für die Täterschaft seines Mandanten „keinen einzigen Beweis“ gäbe. Der Deutsche: „Ich weiß nicht warum sie mich so verleumdet.“

Die Frau sagte dazu, dass sie den Mann aus „Todesangst“ so lange gedeckt habe. Richterin Sandra Presslaber brachte über das einst von der Polizei nicht untersuchte Handy jedoch zum Vorschein, dass Nachrichten und Chats eher von Zuneigung und nicht von Angst sprachen. Während die Frau darauf auch wegen Verleumdung angeklagt wurde (es gilt die Unschuldsvermutung), sah das Gericht beim 39-Jährigen noch am Abend keinen dringenden Tatverdacht mehr und enthaftete ihn. Schluss: Handy der Frau konfisziert, Prozess vertagt. (fell)

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