Das Erbe des Air+Style: Snowboarder fliegen wieder auf Bergisel ab
Mit der Rückendeckung des Österreichischen Skiverbands will Air+Style-Erfinder Andrew Hourmont im kommenden Jahr ein Nachfolge-Event am Bergisel etablieren. Motto: mehr Sport und hochklassige Musik.
Von Florian Madl und Tobias Waidhofer
Innsbruck – Die bewegte Geschichte des Air+Style-Snowboard-Contests endete 2017 am Parkplatz der Innsbrucker Olympiaworld. Freestyle-Ikone Shaun White hat die Marke 2014 mehr oder weniger übernommen und die Veranstaltung seither zu einem Konzert mit sportlichem Nebengeräusch umfunktioniert. Höhepunkt: als in Los Angeles die Bands im Stadion aufspielten und außerhalb die Snowboarder ihre Kunststücke zum Besten gaben ...
Das registrierte auch Andrew Hourmont, der zuletzt knapp zwei Jahre für den Internationalen Skiverband (FIS) Entwicklungsarbeit leistete, aber mit potenziellen Nachfolge-Events in Tirol zunächst nicht durchdrang. Im Dezember 2020 will er es erneut versuchen.
Der 53-Jährige bestätigte auf TT-Anfrage: „Wir wollen mit einem Event im Bergisel-Stadion an die Größe der 90er-Jahre anschließen.“ Er habe bereits positive Signale aus der Musikbranche erhalten, auch ein deutscher Sponsor bekundete sein Interesse. Der gebürtige Waliser ist sich sicher: „Der Air+Style hat eine Wahnsinnsgeschichte in der Stadt. Die Veranstaltung trug viel dazu bei, dass man sich als jung und studentisch etablierte.“ Da der Markenname allerdings geschützt sei, würde er noch einen „knackigen“ Titel suchen.
Sein Credo: Man wolle am Bergisel vernünftig anfangen (12.000 Zuschauer), aber mittelfristig „das Globale in Angriff nehmen“. In Peking kommt es heuer (14. Dezember) übrigens zum 10-Jahr-Jubiläum, aufgrund von WM und Olympia käme es dort in der Folge zu einer Pause. China und die USA seien auch für Hourmont potenzielle Destinationen der Zukunft. Das Konzept: mehr Sport, weniger Bands, aber die von hoher Qualität. Von zwei Millionen Euro Budget geht Hourmont aus, in ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel weiß er einen einflussreichen Mitstreiter an seiner Seite. Der 78-Jährige bestätigte: „Wir haben beschlossen, das zu machen, wenn die Voraussetzungen da sind.“ Sollte man mit den Einnahmen auf null kommen, „sind wir bereit, das zu machen“. Nachsatz: „Für Innsbruck wäre das eine super Werbung!“
Die Zillertaler Boarder-Legende Werner Stock ließ sich von der Nachricht gestern regelrecht euphorisieren: „Mega, das ist mehr als cool. Am Bergisel war es immer etwas Spezielles, der ist einzigartig.“ Der Air+Style gehöre nun einmal nach Tirol. Das „Comeback“ würde er sich nicht entgehen lassen: „Den Contest überlasse ich Jüngeren, aber vielleicht gibt es ja ein Side-Event. Sonst bin ich halt als Zuschauer dabei.“