Italien

Konzern-Krisen setzen Italien unter Druck

Der Verkauf der Alitalia gestaltet sich schwierig. (Symbolfoto)
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Mit unzähligen Krisenherden im Wirtschaftsbereich ist das Kabinett in Rom konfrontiert. Premier Giuseppe Conte gerät zunehmend unter Druck.

Rom –Von der Alitalia über Whirlpool bis zum angekündigten Rückzug des Stahlgiganten ArcelorMittal: Für die italienische Regierung hat ein heißer Herbst begonnen. Mit unzähligen Krisenherden im Wirtschaftsbereich ist das Kabinett in Rom konfrontiert. Premier Giuseppe Conte gerät schon zwei Monate nach dem Amtsantritt seiner neuen Regierung zunehmend unter Druck.

Wie ein Blitz schlug in Rom die Nachricht ein, dass der indisch-französische Stahlriese ArcelorMittal auf die erst vor einem Jahr besiegelte Übernahme des Stahlwerks Ilva im apulischen Tarent verzichte. Damit gerät vor allem die Regierungspartei Fünf Sterne unter Beschuss, die alles auf die Rettung der rund 10.000 Jobs bei Ilva, einst Juwel der europäischen Stahlindustrie, gesetzt hatte.

Die Oppositionsparteien fordern den Rücktritt der amtierenden Regierung aus Sozialdemokraten (PD) und Fünf-Sterne-Bewegung. Diese sei unfähig, Italien eine effiziente wirtschaftspolitische Linie zu sichern und mit den heiklen Krisen bei Großkonzernen umzugehen, wie auch die ungewisse Zukunft der Alitalia bezeuge. Die von der Regierung gesetzte Frist zum Verkauf der maroden Airline am 21. November hält die Opposition für unrealistisch. Im Stich gelassen fühlen sich auch die Arbeitnehmer im Werk des US-Konzerns Whirlpool in Neapel. Das Unternehmen will die 412 Mitarbeiter kündigen und die Waschmaschinenproduktion aus Italien abziehen, um anderswo günstiger zu produzieren. Weitere 1400 Mitarbeiter in den Zulieferbetrieben sind von der Schließung betroffen. (APA)

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