Newcomer siegt über Routinier beim eSport-Turnier zwischen Kletterwänden
Imster Kletterhalle war eine außergewöhnliche Location beim Showdown der besten eSportler des Bezirks beim TT eSport Cup.
Beim Bezirksfinale Imst des „TT eSport Cups powered by AK Tirol" kämpften am vergangenen Wochenende die besten FIFA-20-Spieler des Bezirks um den Bezirksmeistertitel und darüber hinaus um die vier begehrten Plätze für das große Landesfinale. Ein eSport-Turnier dieser Größe in einer Kletterhalle gab es in Tirol bisher noch nie.
Tatjana Stimmler, die Geschäftsführerin der „Stadtmarketing und Stadtentwicklung Imst", sieht gute Gründe, den digitalen Sport und das Klettern zusammenzubringen: „Klettern und eSport sind gar nicht so unterschiedlich. Bei beiden geht es um Durchhaltevermögen und Taktik. Ich muss mir vorab überlegen, wie ich es angehen will und einen Plan zurechtlegen. Die Location war natürlich recht einzigartig und vielleicht ist es uns ja wirklich gelungen, den einen für eSport und den anderen fürs Klettern zu begeistern. Wir sind jedenfalls sehr glücklich darüber, dass der TT eSport Cup bei uns zu Gast war."
AK-Vizepräsident Christoph Stillebacher zeigte sich ebenfalls von dem Turnier und dem Können der Spieler begeistert. Auch bei den eSportlern kam das außergewöhnliche Ambiente sehr gut an. Der drittplatzierte Matthias Schneider fasst den Tag so zusammen: „Es ist eine Superveranstaltung. Ich kann jedem nur empfehlen, einmal mitzumachen und das hier zu erleben. Es war ein wahnsinnig geiler Tag einfach, für den ich mir extra freigenommen habe. Und es hat sich voll rentiert, obwohl es für mich am Ende leider nicht zum Finale gereicht hat."
Gemeinsam mit Ali Mutlu (Platz 4), Rene Prantl (Platz 2) und Cihat Mutlu (Platz 1) geht es für den Drittplatzierten am 14. Dezember beim Landesfinale weiter. „Für mich war das natürlich ein Heimspiel. Aber das Ambiente hier in der Kletterhalle war wirklich lässig. Es hat mir richtig getaugt", erzählt Lokalmatador Rene Prantl, der im vergangenen Jahr für den FC Wacker Innsbruck bereits an der eBundesliga teilnehmen konnte. Beim Bezirksturnier in Imst musste er sich Newcomer Cihat Mutlu im Finale knapp mit 3:4 geschlagen geben. Cihat Mutlu erwischte dabei einen Traumstart.
Bereits nach einer knappen halben Stunde lag der Rookie mit 3:0 in Führung. Kurz vor Halbzeit nahm Routinier Rene Prantl, der mit einer 4-4-2-Aufstellung ins Finale ging, Wechsel vor und brachte zwei frische zentrale Mittelfeldspieler. Der Tausch sollte sich bezahlt machen. Nach einem schön zu Ende gespielten Konter gelang dem Imster mit dem Pausenpfiff das Tor zum 1:3. In Minute 68 hatte Cihat Mutlu die Vorentscheidung auf dem Fuß, doch der Schlenzer ging nur an die Innenstange.
Im direkten Gegenzug erzielte Rene Prantl. Zehn Minuten vor Schluss sah Cihat Mutlu dann wie der sichere Sieger aus. Ein herrlich vorgetragener Angriff inklusive raschem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte, Lochpass und Querleger endete mit dem Treffer zum 4:2. Die beiden Spieler, die auf Augenhöhe agierten, bescherten den neutralen Zusehern in der Kletterhalle und zuhause vor dem Stream ein Herzschlagfinale. In der 88. Minute kämpfe sich Routinier Rene Prantl ein weiteres Mal zurück und verkürzte auf 3:4. In der zweiten Minute der Nachspielzeit gab es dann noch die Chance auf den Ausgleich, doch Cihat Mutlu fing den gegnerischen Pass am eigenen Sechzehner gerade noch ab und klärte die brenzlige Situation.
Augenblicke später erfolgte der Schlusspfiff. Newcomer Mutlu setzte sich knapp, aber verdient gegen Routinier Rene Prantl durch und kürte sich zum Bezirksmeister Imst. „Ich kann das gar nicht richtig in Worte fassen. Es war mein erstes offizielles Turnier. Hier zu gewinnen, ist einfach nur eine große Ehre für mich. Wir hatten eine richtige Gaudi. Es war ein tolles Turnier", erzählt Bezirkssieger Cihat Mutlu beim Siegerinterview.
Der zweitplatzierte Rene Prantl versucht die knappe Finalniederlage hinter sich zu lassen und richtet seinen Blick schon auf das Landesfinale: „Natürlich bin ich enttäuscht. Wenn man ins Finale kommt, will man es auch gewinnen. Doch eigentlich ist es nicht so wichtig, ob du heute Erster oder Vierter geworden bist, am Ende zählt deine Leistung beim Landesfinale. Darauf werde ich mich gewissenhaft vorbereiten."
So geht der TT eSport Cup weiter
Nach den ersten Turnieren in den Bezirken Schwaz, Landeck, Reutte, Innsbruck Stadt, Imst und Innsbruck Land West (Telfs) geht es am kommenden Wochenende in Kufstein (Kultur Quartier, Freitag 22. 11.) und Osttirol (Kesslerstadel in Matrei in Osttirol, Samstag 23. 11.) weiter.
Alle Infos zur Anmeldung unter www.tt-ecup.com. Die jeweiligen Turniere werden auf Facebook, YouTube (TT eSport Cup) und Twitch (tt_ecup) live übertragen.