Extremsport

Taucher brach in Eisschacht am Hintertuxer Gletscher Weltrekord

Stellenweise war der Schacht nur mehr einen Meter breit.
© Martin Aigner Photography

Der Niederösterreicher Christian Redl tauchte als Erster ohne Pressluftflasche auf 3200 Meter Seehöhe 23 Meter tief in einen Eisschacht am Gletscher – Weltrekord.

Tux – Nach knapp unter einer Minute war für Christian Redl Aufatmen angesagt – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der 43-jährige Niederösterreicher hat am Hintertuxer Gletscher seinen insgesamt zehnten Tauchrekord verbuchen können: Er tauchte ohne Pressluftflasche 23 Meter tief in einen Eisschacht und ist damit der erste Mensch, der unter einem Gletscher durchgetaucht ist.

Obwohl Redl schon viele Eistauch-Rekorde aufgestellt hat, meinte er im Anschluss: „Das Wasser war wirklich extrem kalt.“ Und das hat seine Gründe, wie Roman Erler, der Entdecker der unterirdischen Welt, des „Natureispalasts“, weiß: „Das Wasser hat aufgrund von vielen Anomalien eine Wassertemperatur von minus 0,6 Grad Celsius. Normalerweise hat ein gefrorener See zwei Grad Celsius direkt unter der Eisdecke. Die Temperatur in der Höhle beträgt hingegen immer sechs Grad.“

Weltrekord im Zillertal: der Freitaucher Christian Redl bezwingt einen Eisschacht am Hintertuxer Gletscher.
© Martin Aigner Photography

Die Herausforderung war nicht nur die Temperatur – Redl tauchte nur mit einem fünf Millimeter dicken Nass­anzug –, sondern auch die Höhe von 3200 Metern. „Auf dieser Höhe fällt jede Art von sportlicher Leistung noch schwerer. Dazu kam schließlich auch noch der mentale Aspekt. Der Schacht misst am Anfang einen Durchmesser von drei Metern, doch nach zehn Metern wurde der Schacht zum ersten Mal enger – bis zu einem Durchmesser von nur noch einem Meter. Die Sicht im Wasser war sensationell, man konnte überall Eiskristalle sehen, allerdings wurde es in der Tiefe immer dunkler“, beschreibt Redl den Tauchgang. (TT)

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