Bolivien gewährt Morales-Tochter freies Geleit nach Mexiko
Die bolivianische Interimsregierung hat der Tochter von Ex-Präsident Evo Morales freies Geleit nach Mexiko zugesichert. „Wir haben entschieden, Evaliz Morales freies Geleit zu gewähren, damit sie ins Exil nach Mexiko gehen kann“, schrieb Interimspräsidentin Jeanine Áñez in der Nacht auf Mittwoch auf Twitter. Unterdessen kamen bei Zusammenstößen mindestens drei Menschen ums Leben.
„Die Familie trägt keine Schuld an den Taten des Vaters. Wir sind eine Regierung, die unsere Nation befrieden will“, so Interimspräsidentin Jeanine Áñez. Evaliz Morales war zuletzt in der mexikanischen Botschaft in La Paz.
Evo Morales war unter dem Druck von Militär und Polizei zurückgetreten, nachdem internationale Beobachter ihm Wahlbetrug bei der Abstimmung vom 20. Oktober vorgeworfen hatten. Er setzte sich vor gut einer Woche ins Exil nach Mexiko ab. Die Anhänger des ersten indigenen Präsidenten des Landes blockieren seitdem wichtige Landstraßen, liefern sich Auseinandersetzungen mit der Polizei und fordern die Rückkehr von Morales.
Bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Anhängern von Ex-Präsident Evo Morales sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Weitere 30 Menschen wurden verletzt, als Soldaten und Polizisten in der Stadt El Alto Blockaden der Demonstranten räumten, um den Weg für Tanklastzüge freizumachen, wie die staatliche Ombudsstelle am Dienstag mitteilte.
Die Streitkräfte erklärten, sie hätten durchgreifen müssen, weil die Demonstranten mit Sprengsätzen hantiert hätten und wegen der großen Mengen Treibstoff in dem Gebiet die Gefahr einer Kettenreaktion bestanden hätte.