Strache bringt in Facebook-Posting Comeback ins Spiel
Nachdem Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am Samstag einen Überraschungsauftritt bei einer Raucher-Demo vor dem Bundeskanzleramt am Ballhausplatz absolviert hat, bringt er nun in einem Facebook-Posting ein politisches Comeback ins Spiel. In einem Kommentar auf der „Heute“-Facebook-Seite bot er an, sich einer Basisabstimmung der Wiener Landespartei zu stellen.
„Ich biete der FPÖ die Aufhebung meiner Suspendierung (diese war eine nicht freiheitliche Vorverurteilung) und Rückkehr als Wiener Parteichef an“, postete Strache. „Machen wir eine demokratische Basis-Abstimmung wer die FPÖ in die Zukunft und Wiener Wahl 2020 führen soll!“
Bei der freiheitlichen Parteispitze dürfte diese Ambition freilich keineswegs auf Gegenliebe stoßen. Erst vor kurzem hatte FPÖ-Bundesparteichef Norbert Hofer in einem APA-Interview eine politische Rückkehr des über das Ibiza-Video gestolperten Ex-Parteichefs ausgeschlossen - selbst wenn dieser juristisch freigesprochen wird. Strache habe „eine tolle Karriere gehabt bis hin zum Vizekanzler“, aber: „Irgendwann ist halt auch ein Weg zu Ende, und der ist zu Ende“, erklärte Hofer.
FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker kann der Idee Straches für ein politisches Comeback als Wiener Parteichef wenig abgewinnen: „Strache ist aus vielen Ämtern freiwillig zurückgetreten, und jetzt setzte er so ein Posting ab. Ich würde ihm raten, in Selbstreflexion einzutauchen.“
Auch die Wiener FPÖ kann die Aussagen ihres ehemaligen Obmanns Strache, der via Facebook-Posting ein mögliches Comeback in den Raum stellte, „nicht nachvollziehen“, wie Landesparteisekretär Michael Stumpf am Sonntag der APA sagte. „Ein suspendiertes Mitglied kann sich allein statuarisch nicht am Landesparteitag als Kandidat für die Obmannschaft aufstellen.“
Stumpf findet das Ansinnen des über das Ibiza-Video gestolperten Ex-Parteichefs „interessant“: „Denn seine (Straches) Erklärungen aus den vergangenen Monaten, nämlich dass er sich aus der Politik vollständig zurückzieht, haben wir zur Kenntnis genommen und nie bezweifelt.“
Der Landesparteisekretär kündigte an, dass die Partei weiterhin ihrer Linie in der Causa treu bleiben wird: „Wir müssen abwarten, was die Ermittlungen ergeben.“ Dann werde die Situation bewertet: „Eine Aufhebung der Suspendierung Straches käme nur infrage, wenn an den Vorwürfen nichts dran ist.“