Umweltschutz

Plastikverpackungen sind nicht völlig verpönt

Vor allem bei Lebensmitteln, bei denen es um Haltbarkeit und Hygiene geht, bevorzugen viele Österreicher Plastikverpackungen.
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Viele Konsumenten sehen Plastik als besonders hygienisch. Plastikverpackungen sollen dennoch deutlich reduziert werden.

Wien –Jedes Jahr erzeugen die Österreicherinnen und Österreicher rund 0,9 Mio. Tonnen Kunststoffabfälle, nur knapp ein Drittel davon wird wiederverwertet. Während ab dem kommenden Jahr zumindest die Einwegtragetaschen aus nicht abbaubarem Plastik aus den Supermärkten verbannt werden, bleiben vor allem frische Produkte weiter meist in Kunststoff verpackt. Wie der Verein für Konsumenteninformation (VKI) kürzlich feststellte, werden rund zwei Drittel des Obsts und Gemüses in Plastikverpackungen angeboten. Konsumenten lehnen laut einer Umfrage gerade bei verderblichen Waren Plastikverpackungen nicht völlig ab.

40 Prozent der Befragten gaben an, Verpackungsmaterial aus Kunststoffen bei Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst, Käse, Obst, Gemüse oder bei Milchprodukten zu bevorzugen. Danach folgten Glasverpackungen mit 18 Prozent vor Papier mit 17 Prozent. Jeder siebte Befragte gab an, alle Verpackungen gleich gut zu finden, zeigt eine repräsentative market-Umfrage im Auftrag des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs.

Die Befragten bevorzugen Kunststoffverpackungen „dort, wo es um Gesundheit und Haltbarkeit von Nahrung geht“, erläutert der Verband in einer Aussendung die wichtigsten Gründe der Konsumenten, auf Plastikverpackungen zu setzen.

„Konkret gaben 70 Prozent der Österreicher an, Verpackungsmaterial aus Kunststoffen als besonders hygienisch zu empfinden“, so der Fachverband. Danach folgte Glas mit 51 Prozent vor Papier mit zwölf Prozent und Metall mit zehn Prozent. Alle Verpackungsarten gleich hygienisch fanden zwölf Prozent. Ähnlich deutlich fielen die Angaben bei der Haltbarkeit aus. 66 Prozent sprachen sich für Kunststoffverpackungen aus. „Kunststoffe sind immer noch am besten geeignet, Lebensmittel keimfrei und sauber zu halten“, sagt Obmann Helmut Schwarzl.

Weil aber Gewässer und landwirtschaftliche Flächen immer stärker mit Plastikabfällen verschmutzt sind, will das Umweltministerium Plastikverpackungen künftig deutlich einschränken. Das Ministerium hat als Ziel ausgegeben, bis 2025 nachweislich 20–25 Prozent der Plastikverpackungen zu reduzieren. Der Fokus liegt dabei auf Verpackungen von Produkten zur einmaligen Verwendung. So soll jährlich um rund 60.000 Tonnen weniger Plastikmüll anfallen. Auch immer mehr Lebensmitteleinzelhändler bieten ihren Kunden an, eingekaufte frische Waren in selbst mitgebrachten Mehrwegbehältern zu verpacken. (APA, ecke)

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