EZB: Banken vergeben trotz schwacher Konjunktur mehr Kredite
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte wegen der schwachen Konjunktur ihre Geldpolitik im September erneut gelockert. Die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde will den Kurs ihres Vorgängers fortsetzen.
Frankfurt – Trotz der eingetrübten Konjunkturaussichten haben die Banken im Euroraum ihre Kreditvergabe an Unternehmen zuletzt ausgeweitet. Die Geldhäuser reichten im Oktober 3,8 Prozent mehr Firmendarlehen aus als vor Jahresfrist, wie die EZB am Donnerstag mitteilte. Im September hatte das Plus bei 3,6 Prozent gelegen. An die Privathaushalte vergaben sie im Oktober 3,5 Prozent mehr Kredite als ein Jahr zuvor. Das ist der stärkste Zuwachs seit Jänner 2009.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte wegen der schwachen Konjunktur ihre Geldpolitik im September erneut gelockert. Die Währungshüter senkten ihren Einlagensatz für Banken auf nunmehr minus 0,5 Prozent und beschlossen zugleich auch Erleichterungen für die Geldhäuser. Zudem legten sie ihr billionenschweres Anleihen-Kaufprogramm wieder auf. Die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die seit November im Amt ist, hatte signalisiert, den konjunkturstützenden Kurs ihres Vorgängers Mario Draghi fortzusetzen.
Die Geldmenge M3 wuchs im Oktober um 5,6 Prozent. Volkswirte hatten mit 5,5 Prozent gerechnet. M3 umfasst Bargeld, Einlagen auf Girokonten, aber auch Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen zählen dazu. Sie gilt als wichtige Bezugsgröße für die Geldpolitik. Auf mittlere bis lange Sicht gibt es Volkswirten zufolge einen Zusammenhang zwischen dem Wachstum der Geldmenge und der Inflation. (APA, Reuters)