Fast 700.000 Menschen in Ost-Kongo vertrieben

Fast 700.000 Menschen sind nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen durch Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo aus ihrer Heimat vertrieben worden. Die Organisation verwies in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung insbesondere auf einen besorgniserregenden Anstieg der Fälle von Unterernährung und sexueller Gewalt.

Zwischen Jänner und September behandelte Ärzte ohne Grenzen mehr als 11.000 unterernährte Kinder sowie 2310 Opfer sexueller Gewalt.

Die Organisation erklärte, dass sich besonders die Sicherheitslage in den Gebieten Masisi, Rutshuru und Walikale im südlichen Teil der Provinz Nord-Kivu verschlechtert habe. „Wir haben doppelt so viele Opfer sexueller Gewalt behandelt wie im vergangenen Jahr“, sagte Ewald Stals, Gesundheitskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Masisi.

Die Provinz Nord-Kivu, die an Ruanda und Uganda grenzt, ist eines der gefährlichsten Gebiete in der Region der Großen Seen in Afrika. Dutzende Milizen kontrollieren seit den Kongo-Kriegen der 1990er Jahre einen Großteil der Provinz.