Australischer Premier weist Klimaschutzforderungen zurück
Der australische Premierminister Scott Morrison hat Forderungen für mehr Klimaschutz angesichts der in seinem Land wütenden Buschfeuer zurückgewiesen. Die Vermutung, dass eine Erhöhung der australischen Klimaziele die derzeit tobenden Buschfeuer oder extreme Wetterereignisse verhindert hätte, „ist einfach falsch“, sagte Morrison.
„Wir werden uns nicht auf unbesonnene (Klima-)Ziele einlassen und traditionelle Industrien aufgeben, wodurch australische Arbeitsplätze gefährdet würden, obwohl sie (die Ziele) keinen bedeutsamen Einfluss auf das globale Klima haben“, schrieb er in einem am Montag veröffentlichten Beitrag in der Zeitung „Daily Telegraph“, wie die australische Nachrichtenagentur AAP berichtete. Er räumte aber ein, es gebe auf allen Ebenen einen Bedarf für „echte Maßnahmen gegen den Klimawandel“.
Zuvor hatte sein Stellvertreter Michael McCormack gefordert, mehr im Kampf gegen den Klimawandel zu tun. Morrison wies das im Sender Channel 9 als „politisch motiviert“ zurück.
Seit Oktober haben Hunderte Buschbrände in Australien nach Angaben der Behörden bereits mehrere Millionen Hektar Land vernichtet. Mehr als 1.000 Häuser wurden zerstört. Australien leidet seit etwa zwei bis drei Jahren unter starker Dürre, die ausgetrocknete Vegetation entzündet sich also besonders leicht. In dieser Woche hatte Australien nach Angaben des Wetteramts seine heißesten Tage seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt, am Mittwoch lag die landesweite Durchschnittstemperatur bei 41,9 Grad.
Morrison ist seit langem Unterstützer der Kohleindustrie. Drei Viertel der Kohleproduktion wird exportiert - bei einem Volumen von jährlich rund 67 Milliarden australischen Dollar (41,8 Milliarden Euro).