Flugzeugabsturz im Pinzgau: Zwölfjährige in künstlichem Tiefschlaf
Bei dem Absturz in Bruck an der Glocknerstraße war der 66-jährige Vater des Mädchens gestorben. Die neunjährige Schwester erlitt Prellungen.
Bruck an der Glocknerstraße – Knapp zwei Tage nach dem Absturz eines Kleinflugzeuges in Bruck an der Glocknerstraße (Pinzgau) befand sich eines der beiden überlebenden Mädchen immer noch in kritischem Zustand. Das Flugzeugwrack, in dem der 66-jährige Vater der Mädchen ums Leben gekommen war, ist noch am Sonntag geborgen und in eine Halle nach Zell am See gebracht worden, sagte Bezirkspolizeikommandant Kurt Möschl zur APA.
Die zwölfjährige Tochter des Piloten hatte beim Absturz multiple Knochenbrüche und innere Verletzungen erlitten, berichtete der Sprecher der Landeskliniken, Wolfgang Fürweger, am Montag der APA. Das Mädchen könne derzeit nicht operiert werden und befinde sich im künstlichen Tiefschlaf. Die Zwölfjährige war ebenso wie ihre neunjährige Schwester nach dem Unfall noch ansprechbar, kollabierte aber dann. Die um drei Jahre jüngere Schwester dürfte den Absturz hingegen mit Prellungen überstanden haben.
„Wie wenn ein Blitz einschlägt“
Unklar ist nach wie vor der genaue Hergang des Unglücks. Das Wrack wurde laut Möschl noch am Sonntag von der Feuerwehr geborgen. Beamte des Landeskriminalamtes Salzburg und der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Verkehrsministeriums hatten es noch an Ort und Stelle begutachtet, ehe es für weitere Untersuchungen in eine Halle nach Zell am See gebracht wurde.
Das Unglück ereignete sich am Samstag gegen 15.00 Uhr. Der Pilot war in den Mittagsstunden mit den beiden Töchtern in Bonn/Köln zum Winterurlaub im Pinzgau gestartet. Die Mutter fuhr mit dem Auto nach. Der 66-Jährige erkundigte sich am Flugplatz Zell am See noch nach den Wetterbedingungen. Da diese ungünstig waren, ging man am Flugplatz davon aus, dass der Deutsche den Flughafen Salzburg ansteuern werde.
Tatsächlich flog der Mann aber weiter nach Zell am See. Allerdings dürfte er dann gemerkt haben, dass die schwierigen Bedingungen eine Landung nicht zuließen, sagte ein Sprecher des Flugplatzes. Der Pilot setzte darum nicht zur Landung an, sondern startete durch. Warum es kurz danach zum Absturz kam, müssen nun Landeskriminalamt und Sicherheitsuntersuchungsstelle klären. Im ORF schilderte ein Ohrenzeuge: „Ich habe mir noch gedacht, dass das Flugzeug recht tief fliegt. Es ist dann direkt über meinem Elternhaus wieder in den Wolken verschwunden. Ich wusste, dass direkt dahinter der Berg ist und sich das nicht ausgehen kann. Dann hörte ich schon dieses Geräusch, wie wenn ein Blitz einschlägt im Wald.“ (APA)