Walser gehen die Gegner für die Wirtschaftskammerwahl aus
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Mit der Einreichfrist für die Wahlvorschläge am 13. Jänner beginnt offiziell der Wahlkampf für die Wirtschaftskammerwahl am 4. und 5. März in Tirol. Der ÖVP-Wirtschaftsbund erreichte vor vier Jahren 77,24 Prozent der Stimmen, die freiheitliche Wirtschaft war mit 10,46 Prozent zweitstärkste Kraft vor den Grünen mit 8,46 Prozent und dem sozialdemokratischen Wirtschaftsverband mit 2,59 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 34,95 Prozent.
Der Wirtschaftsbund, der 2015 rund drei Prozent verloren hatte, stellte bereits vor einer Woche die Weichen: Kammerpräsident Christoph Walser dürfte im März wohl einen klaren Wahlsieg einfahren. Wie sein Präsidentenkollege von der Arbeiterkammer, Erwin Zangerl, wird Walser allerdings auch an der Wahlbeteiligung gemessen werden. Deshalb agiert Walser schon seit Wochen recht offensiv. Nach den Transit-Dissonanzen mit ÖVP-Parteiobmann und Landeshauptmann Günther Platter setzte der Wirtschaftskammerpräsident zuletzt auf eine betont harmonische Achse mit dem Regierungschef.
Außerdem machen es Walser diesmal seine Kontrahenten nicht besonders schwer. Die sozialdemokratischen Wirtschaftsvertreter sind ohnedies in die Bedeutungslosigkeit abgetaucht, jetzt distanziert sich ihr neuer Präsident Michael Kirchmair sogar noch von der SPÖ. Das musste Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer zerknirscht zur Kenntnis nehmen, in den vergangenen Tagen soll es jedoch eine Aussprache gegeben haben. Die SPÖ ist um Beschwichtigung bemüht. Kirchmair und Co. würden ihre Rolle als Interessenvertreter künftig klarer und lauter wahrnehmen, heißt es. Und für die SPÖ werde sich nichts ändern.
Für den Obmann des Rings Freiheitlicher Wirtschaftstreibender, Winfried Vescoli, scheint es innerparteilich eng zu werden. Die Nationalräte Peter Wurm und Gerald Hauser sowie Bundesrat Christoph Steiner haben vor der Kammerwahl das Heft in die Hand genommen, offenbar soll es einen großen Konflikt mit Vescoli geben. Nach dem Urnengang dürfte es wohl zur Wachablöse in der freiheitlichen Wirtschaft kommen. An einen Erfolg glaubt angesichts der freiheitlichen Probleme sowieso niemand mehr.
Bleiben noch die Grünen, die angesichts des Aufwärtstrends sogar die Nummer zwei werden könnten. Diesen Platz wollen ihnen allerdings die erstmals kandidierenden NEOS streitig machen. „NEOS — das unternehmerische Tirol" reitet wieder einmal mit ihrem Lieblingsthema ein: Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft. Nur: So eine prickelnde politische Performance legen die Pinken mit Landessprecher Dominik Oberhofer derzeit nicht hin. (pn)