Sieben afghanische Soldaten bei Taliban-Anschlag getötet

Bei einem Taliban-Anschlag im Norden Afghanistans sind mindestens sieben Soldaten getötet und drei weitere verletzt worden. „Terroristen“ hätten eine gemeinsam von der afghanischen Armee und dem nationalen Sicherheitsrat genutzte Militärbasis nahe der Grenze zu Usbekistan angegriffen, teilte das afghanische Verteidigungsministerium am Dienstag mit.

Bei der Attacke auf den Militärstützpunkt im Bezirk Dalwat Abad in der Provinz Balch seien auch drei Mitarbeiter des nationalen Sicherheitsrats verletzt worden, erklärte das Verteidigungsministerium.

Die Taliban gaben eine deutlich höhere Opferzahl an. Dem Sprecher der radikalislamischen Miliz, Zabihullah Mujahid, zufolge wurden bei dem Angriff 20 Soldaten getötet und sechs weitere verletzt. Taliban-Kämpfer hätten die Militärbasis überdies „gekapert“, schrieb Mujahid im Kurzbotschaftendienst Twitter. Vier Soldaten seien „festgenommen“ worden.

Der Anschlag ereignete sich nur einen Tag, nachdem die Taliban den Tod eines US-Soldaten in Kunduz für sich reklamiert hatten. Nach Angaben der Taliban hatten Kämpfer in der Nacht auf Montag einen US-Konvoi attackiert. Die US-Armee gab dagegen an, der Soldat sei bei einer Explosion in einem Waffenlager, das er inspiziert hatte, ums Leben gekommen.

Anders als früher wurden in den vergangenen Jahren in Afghanistan auch im Winter zahlreiche Anschläge verübt. Nach Angaben deutscher Geheimdienstvertreter war der Jänner dieses Jahres einer der am stärksten von Anschlägen betroffenen Monate seit Jahren.

Ohne „strategische Kehrtwende“ stünde dem Norden Afghanistans ein „heißer“ Winter bevor, warnte der im Feldlager Marmal nahe Mazar-i-Sharif stationierte Geheimdienstvertreter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Im Schnitt gebe es im NATO-Einsatzgebiet im Norden Afghanistans „rund zwei Dutzend Sicherheitsvorfälle am Tag“, fügte er hinzu.