Iran

Erdbeben der Stärke 5,1 erschüttert Region um AKW Bushehr

Das iranische Atomkraftwerk Bushehr.
© AFP

Berichte über Schäden oder Verletzte gab es zunächst nicht. Das Zentrum des Bebens war 45 Kilometer von dem Atomkraftwerk im Südwesten des Landes am Persischen Golf entfernt.

Borazjan – In der Nähe des iranischen Atomkraftwerks Bushehr hat es Freitagfrüh ein Erdbeben der Stärke 5,1 gegeben. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Zentrum des Bebens 44 Kilometer südöstlich der Stadt Borazjan in einer Tiefe von 38 Kilometern.

Das Zentrum des Bebens war damit 45 Kilometer von dem Atomkraftwerk im Südwesten des Landes am Persischen Golf entfernt. Berichte über Schäden oder Verletzte gab es zunächst nicht.

Das iranische Erdbebenzentrum erklärte in einem ersten Bericht auf seiner Internetseite, das Beben habe eine Stärke von 4,9 und eine Tiefe von zehn Kilometern gehabt. Die Erschütterungen waren laut einem Bericht der Nachrichtenagentur ISNA vor allem in Dörfern nahe der Stadt Kalameh zu spüren. Angaben zu möglichen Schäden lägen noch nicht vor, meldete ISNA unter Berufung auf den Chef des Krisenzentrums der Provinz.

AKW seit 2011 in Betrieb

Bushehr ist der Standort des bisher einzigen Atomkraftwerks der Islamischen Republik. Das Kraftwerk mit einer Leistung von tausend Megawatt wurde mit russischer Hilfe erbaut und im September 2011 in Betrieb genommen. Ende 2014 schlossen Moskau und Teheran einen Vertrag zum Ausbau der Anlage. Der Iran will seine Abhängigkeit von Öl und Gas reduzieren und in den kommenden Jahren noch 20 weitere Reaktoren bauen.

Der Iran hatte im Juli 2015 nach langen Verhandlungen mit den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland in Wien ein Atomabkommen geschlossen, das Teheran die friedliche Nutzung der Atomenergie erlaubt. Der Iran verpflichtete sich darin, seine Urananreicherung deutlich zurückzufahren und scharfe Kontrollen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) zuzulassen.

Die USA waren im Mai 2018 aber aus dem Atomabkommen ausgestiegen und hatten neue Sanktionen gegen den Iran verhängt, obwohl sich Teheran bis dahin an alle Bestimmungen gehalten hatte. Daraufhin begann Teheran im Mai mit dem schrittweisen Rückzug aus dem Abkommen. Die anderen Vertragspartner wollen aber daran festhalten.

Der Iran liegt auf mehreren tektonischen Bruchlinien und wird regelmäßig von Erdbeben erschüttert. Im November 2017 wurden bei einem Beben der Stärke 7,3 in der westlichen Provinz Kermanshah 620 Menschen getötet. 2003 war bei einem Beben der Stärke 6,6 die alte Stadt Bam zerstört worden. 31.000 Menschen starben. Das verheerendste Erdbeben in der Geschichte der Islamischen Republik hatte 1990 im Nordiran 40.000 Menschen getötet und 300.000 weitere verletzt. (APA/AFP)

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