Innsbruck-Land

Drama in Sistrans: Böller versetzten Pferde in Panik, Tier eingeschläfert

Die Tiere sind so trainiert, dass sie sich sogar eine Plane überziehen lassen. Das Geknalle versetzte sie aber in Panik.
© Verein Pegasus

Unbekannte zündeten bei der abseits von Sistrans gelegenen Offenstallhaltung Raketen und Feuerwerk. Acht trainierte und gutmütige Pferde nahmen in Panik Reißaus. Ein Tier verletzte sich so schwer, dass es eingeschläfert werden musste.

Sistrans –Vera Scheuringer steht – wie auch ihre Therapiepferde – noch immer schwer unter dem Eindruck der Silvesternacht: Unbekannte haben bei der abseits von Sistrans gelegenen Offenstallhaltung Raketen und Feuerwerk gezündet. Ihre acht trainierten und gutmütigen Pferde gerieten dermaßen in Panik, dass sie den Zaun durchbrachen und ausrissen. Ein weiteres bei einer Pegasus-Trainerin in Ausbildung stehendes Pferd verletzte sich so schwer beim Sprung über den Zaum, dass es noch in der Silvesternacht eingeschläfert werden musste.

Bis zu sechs Kilometer weit flüchteten die anderen Tiere durch die Nacht. Dem beherzten Bauern Josef Fankhauser und seiner Tochter sowie einem pensionierten Polizisten ist Scheuringer besonders dankbar. Diese wirkten beruhigend auf die Pferde ein und konnten deren wilde Flucht stoppen. Auch viele Anrufer meldeten sich bei der Pferdetrainerin.

Umso größer ist ihr Unverständnis über die Unbekannten, die trotz Fahrverbots in landwirtschaftliches Gebiet fuhren und Raketen abschossen. Und die weiters „die Flucht der Tiere offenbar bemerkten, sich aber nicht meldeten, um die Verantwortung dafür zu übernehmen“. Gemeinsam mit der Pferdehalterin Katharina Schenker regt Scheuringer an, das Abfeuern von Raketen auf zentrale Silvesterfeiern auf geeigneten Plätzen zu konzentrieren, „die auch die Dorfgemeinschaft fördern und verhindern, dass die meisten Bauern vermüllte Felder haben“.

„Schwierig“, meint der Sistranser Dorfchef Josef Kofler. Er sei selber Gegner der Knallerei – „aber solange der Gesetzgeber Verkauf und Gebrauch nicht verbietet, sind wir machtlos. Und gegen die Unvernunft mancher ist noch kein Kraut gewachsen.“ (pascal)

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