Schaulaufen in Telfs mit Superstar und Hoffnungen
Japans Star Shoma Uno trainiert derzeit in Telfs, die zwei Tiroler Eiskunstläufer Maurizio Zandron und Nathalie Klotz sind ebenfalls dabei.
Von Sabine Hochschwarzer
Telfs – Die Telfer Eishalle steht derzeit im Blickpunkt der Eiskunstlauf-Welt: Wegen der Youth Olympic Games in Lausanne übersiedelte der Schweizer Trainer Stéphane Lambiel, selbst ehemaliger zweifacher Weltmeister und Olympia-Silbermedaillengewinner, mit seinem Team kurzerhand nach Tirol. Mit dabei: der japanische Superstar Shoma Uno, den Lambiel seit Kurzem das ganze Jahr über betreut: „Ich denke, es gibt keine Grenzen für ihn. Er hat so viel Potenzial. Wenn er läuft, sieht es so natürlich und leicht aus. Ich wünsche ihm mehr als Silber.“ Uno war bislang ebenso wie Lambiel Olympia-Zweiter und dazu zweifacher Vizeweltmeister.
Der 22-Jährige, der übrigens auch Silber bei den Jugendspielen 2012 in Innsbruck gewann, bewies auch gleich, dass er zu den Weltbesten gehört, und legte nach kurzem Aufwärmen einen vierfachen Flip aufs Telfer Eis. „Es ist wirklich schön, ihm zuzuschauen. In Europa gibt es nicht viele, die diesen Sprung zeigen“, schwärmte die Tiroler Trainerin Claudia Houdek.
Auch sie musste mit ihren Schützlingen übersiedeln. Aufgrund der World Winter Masters Games ist kein Training in der Innsbrucker Olympia-Eishalle möglich. So bereitet sich der Südtiroler Maurizio Zandron ebenfalls in Telfs auf seinen Auftritt bei der Heim-EM nächste Woche in Graz vor. Gestern trafen die „Ausgezogenen“ in einer gemeinsamen Trainingseinheit aufeinander. Der 27-jährige Zandron war angetan von seinem hochdekorierten Trainingspartner Uno: „Es ist eine Riesenmotivation für mich, wenn so ein Läufer neben einem trainiert. So einen Trainingspartner hat man in Europa nur selten.“
Auch Nathalie Klotz lief in Telfs neben dem Superstar. 2018 war die Scharnitzerin noch bei der EM, vergangenes Jahr musste sie zweimal am Knie operiert werden und kämpft sich seitdem wieder zurück: „Beeindruckend, wie Uno springt.“ Im März hofft sie wieder einen Wettkampf laufen zu können. Während der Japaner bereits Richtung Weltmeisterschaften im März in Kanada blickt, steht für Staatsmeister Zandron die EM ab nächstem Mittwoch an – als Lokalmatador und dem Ziel „Top 15 bis 20“: „Ich hoffe, das macht mir nicht so viel Druck.“
Lambiel wird ebenfalls nach Graz fahren – u. a. mit Deniss Vasiljev. Der Lette war 2018 EM-Vierter und WM-Sechster. Am Montag zog er sich allerdings beim Training in Telfs eine Knöchelverletzung zu. Ob er in Graz laufen kann, ist noch offen.